Die Informationsflut der schlechten Nachrichten hat auf das Publikum unterschiedliche Wirkungen. Die einen stumpfen ab, andere verzichten ganz auf News, dritte gieren nach noch schlimmeren Neuigkeiten. Dass Radio SRF zuviel über schlimme Ereignisse berichte, ist ein Kritikpunkt, der immer wieder geäussert wird. «Immer nur schlechte Nachrichten- ich kann es nicht mehr hören»: So lautet eine häufige Rückmeldung aus der Hörerschaft.
Den Fokus auf Lösungen legen
Die Neurowissenschaftlerin und Journalistin Maren Urner veröffentlichte im Frühsommer ein Buch mit dem Titel «Macht Schluss mit dem täglichen Weltuntergang». Sie empfiehlt, die Probleme zwar beim Namen zu nennen, den Fokus jedoch auf Lösungen zu legen. Was für Journalisten schwierig sei.
Wissenschaftler haben empirisch bewiesen, dass das Weltbild von Journalisten noch negativer ist als das Weltbild der Gesamtbevölkerung. Wie sollen sie dann die Welt richtig darstellen?
Kann man die Welt richtig darstellen?
Bei der gross angelegten Publikumsbefragung von Radio SRF diesen Frühling kam klar zum Ausdruck, dass das Publikum mehr über die Entstehung einer Sendung wissen möchte. Auswahl der Themen, deren Gewichtung, die Haltung der Journalisten und Journalistinnen und deren Blickwinkel auf das Geschehen. Darüber will man mehr erfahren. Auch war die Kritik zu vernehmen, dass das Radio das Negative mehr betone als das Positive.
Ihre Meinung ist gefragt
Berichtet Radio SRF zu negativ über das Weltgeschehen? Muss man neue Wege finden, um über den Zustand der Welt zu berichten? Häufiger Lösungsansätze präsentieren statt reiner Problemdarstellungen? Im Forum diskutierten Hörerinnen und Hörer mit diesen Gästen:
- Beat Soltermann , Leiter der SRF-Informationssendung «Echo der Zeit». Er will Probleme analysieren und nicht weichspülen.
Wir schauen die Welt an, wie sie ist, und wollen nichts beschönigen.
- Dominique Wirz , Kommunikationswissenschaftlerin Uni Freiburg untersucht, wie Medien auf uns wirken.
Negative Nachrichten erhalten mehr Aufmerksamkeit, aber sie führen zu weniger Vertrauen in Medien und Politik.
- Maren Urner , Neurowissenschaftlerin und Journalistin.