Seit Montag gilt in der Schweiz ein weitgehender Shutdown. Restaurants, Kulturbetriebe, Sportanlagen sowie Läden für Güter des nicht-täglichen Bedarfs sind geschlossen. Es gilt die Homeoffice-Pflicht und es dürfen sich maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen. Der Bundesrat ruft dazu auf, die Kontakte drastisch zu reduzieren.
Tausende Menschen strömen in die Berge
Währenddessen locken offene Schweizer Skigebiete an sonnigen Wochenenden tausende Menschen in ÖV, Skibusse und Gondeln. Bilder vom Andrang an Seilbahnstationen und von überfüllten Zügen sorgten am Wochenende für Irritation.
Während Privatleben und Wirtschaft hart eingeschränkt werden, darf der Wintertourismus weitermachen. Zum Teil auch auf Kosten der Einheimischen, die wegen dem von Touristen eingeschleppten Virus Schulen schliessen und sich weitgehend abkapseln müssen.
«Schutzkonzepte werden eingehalten»
Trotzdem wehren sich Skigebiete und Seilbahnverantwortliche vehement. Für Hans Wicki, Präsident von Seilbahnen Schweiz , ist die Forderung nach einer Schliessung ungerechtfertigt und ein «Medienhype». Die Schutzkonzepte würden eingehalten. Auch für viele Skifans ist ein mögliches Ski-Verbot wegen Corona keine Option.
Doch genau diese Diskussion sei nötig, vor allem mit Blick auf die möglicherweise ansteckenderen Virus-Mutationen, finden einige Politikerinnen und Politiker. Nationalrat Lorenz Hess der Mitte-Partei fordert, die Skigebiete jetzt für mindestens zwei Wochen zu schliessen, um die Skisaison wenigstens im Frühling zu retten.
Wintersportler sind nicht das Problem
Dabei sehen viele Kritiker nicht das Skifahren als Hauptproblem, sondern das Drumherum: Die Anreise, die Übernachtung, Warteschlangen bei Liftanlagen und die zusätzliche Belastung der Spitäler durch mögliche Unfälle. Dass Arbeitnehmende nicht mehr ins Büro dürfen, dafür aber problemlos Skifahren können, ist für viele absurd.