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Tina Nägeli überrascht Adrian Küpfer und testet ihn auf Singscham
Aus Radio SRF 1 vom 19.01.2023.
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Gut für die Gesundheit Fünf Gründe, warum Sie mehr singen sollten

Die Wissenschaft ist sich einig. Singen tut uns gut – nicht nur mental, sondern auch physisch. Unter anderem stärkt es unser Herz-Kreislauf-System, unsere Immunabwehr und löst Ängste.

1. Singen stärkt das Immunsystem

Eigentlich sollte man viel mehr singen. Regelmässiges Singen hat nämlich viele positive Effekte auf Körper und Geist. Beispielsweise stärkt Singen das Immunsystem. Das besagen mehrere wissenschaftliche Studien, beispielsweise die des US-amerikanischen Psychologen Robert Beck. Er nahm während einer Chorprobe von allen Chormitgliedern mehrmals Speichelproben und analysierte sie.

Es stellte sich heraus, dass der Wert des Stresshormons Cortisol während der Probe stetig sank. Im Gegenzug dazu wurde während der Probe das sogenannte sekretorisches Immunglobulin A ausgeschüttet. Ein Protein des Immunsystems, welches sich in den Atemwegen befindet. Es hat die Funktion der ersten Verteidigungslinie im Kampf gegen beispielsweise Viren, die eingeatmet werden.

2. Singen macht glücklich und reduziert Stress

Ein weiterer positiver Effekt: Singen macht glücklich. Zum einen sinkt das Stresshormon Cortisol, zum anderen werden viele Glückshormone ausgeschüttet, beispielsweise Endorphin, Serotonin oder Dopamin.

3. Singen für mehr Zuneigung

Singen ist beinahe so gut wie eine Paartherapie. Denn beim Singen wird auch das Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet, ein. Bindungshormon. Es zeigte sich, dass, wenn Paare miteinander singen, mehr Oxytocin ausgeschüttet wird, als wenn sie einfach miteinander reden. Es gibt jedoch eine kleine Einschränkung: Ein Lied reicht nicht, sondern es sollten mindestens 30 Minuten sein. Denn es dauert 30 Minuten, bis die Oxytocin-Ausschüttung so richtig angekurbelt wird.

4. Singen für eine gesunde Lunge

Wer viel singt, hat eine besonders gesunde Lunge. Dies zeigt eine englische Studie. Es kommt noch besser: Singen verhilft Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD oder Asthma zu mehr Luft. Wissenschaftler des London Imperial College untersuchten verschiedene Parameter wie Gesundheitsstatus, Lungenfunktion und Lebensqualität von Singenden mit Lungenerkrankungen. Die Auswertungen ergaben, dass Singen die Lebensqualität der Patienten signifikant verbessert.

Sogar einzelne Werte der Lungenfunktion lassen sich mit professionell geleitetem Singen verbessern. Offenbar gibt das gemeinsame Musizieren den Patienten ein gutes Gefühl. Heilen lässt sich damit aber keine der Lungenkrankheiten. Ob am Ende die Atemkontrolle und Körperhaltung oder einfach das gesellige Miteinander für den Effekt verantwortlich sind, bleibt in der Studie unbeantwortet.

5. Singen stärkt das Herz

Singen im Chor wirkt ähnlich wie Yoga, haben schwedische Forscher herausgefunden. Manche Lieder haben einen Effekt wie Atemübungen. Und sogar die Herzen der Sänger schlagen dabei im gleichen Takt. Chormitglieder passen während des gemeinsamen Singens auch ihre Herzfrequenzen aneinander an. Das belegt eine Studie der schwedischen Universität Gothenburg im Fachjournal «Frontiers in Neuroscience». Beim Singen in der Gruppe gleichen sich die Herzfrequenzen an und stabilisieren sich gleichzeitig. Eine stabile Herzfrequenz ist gut für das ganze Herz-Kreislauf-System.

Radio SRF 1, Treffpunkt, 10 Uhr, 03.05.2022;

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