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Helden des Alltags Katrin Jaggi und Jan Capol: Bildung für junge Flüchtlinge

«Welcome2school» heisst ihr Projekt: Katrin Jaggi und Jan Capol haben 2016 in Zürich eine Schule für jugendliche Asylsuchende gegründet. 60 Lehrerinnen und Lehrer unterrichten freiwillig und unentgeltlich fünf Klassen. Das Ziel: Die jungen Flüchtlinge sollen selbstständig werden.

Die jungen Flüchtlinge sollen selbstständig werden, damit sie hier in der Schweiz ihr Leben verdienen und ihren Beitrag leisten können.
Autor: Jan Capol Mitgründer «Welcome2school»

«Helden des Alltags»

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Die «Helden des Alltags» setzen sich auf bemerkenswerte Art und Weise freiwillig und unentgeltlich für die Allgemeinheit ein. Radio SRF 1 und «Schweiz aktuell» rücken die 2,7 Millionen stillen Schafferinnen und Schaffer ins Zentrum.

Katrin Jaggi und Jan Capols Schule bietet 60 jungen Asylsuchenden Platz. Hier lernen die Jugendlichen nicht nur Deutsch, sondern auch Mathematik, Musik und europäische Umgangsformen. Wer zweimal unentschuldigt fernbleibt, fliegt raus. «Welcome2school» ist für jene, die lernen wollen.

Die Jugendlichen sollen selbstständig werden

«Bildung ist ein Bedürfnis vieler Jugendlicher im Asylverfahren», sagt die 49-jährige Mitgründerin Katrin Jaggi. Aber weil sie noch keinen Entscheid haben, ob sie bleiben können oder nicht, haben sie kein Anrecht auf bezahlte Deutschstunden. «Welcome2school» bringt ihnen Abwechslung und ermöglicht ihnen zu lernen, jeden Nachmittag drei Stunden.

Die jungen Flüchtlinge sollen die Zeit, in der sie auf den Asylentscheid warten, sinnvoll nutzen und nicht auf der Strasse herumhängen. Das ist ein grosses Anliegen der beiden «Helden des Alltags»-Finalisten. «Die jungen Flüchtlinge sollen selbstständig werden, damit sie hier in der Schweiz ihr Leben verdienen und ihren Beitrag leisten können», sagt der 55-jährige Mitgründer Jan Capol.

Lernen ist nie für die Katz

Architektin Katrin Jaggi und Historiker Jan Capol sind beide berufstätig. «Welcome2school» organisieren sie in ihrer Freizeit. Mittlerweile sind 60 Lehrerinnen und Lehrer im Projekt engagiert – von Real bis Gymnasium. Sie unterrichten freiwillig und ehrenamtlich fünf Klassen.

Bei den einen Jugendlichen geht es um die Alphabetisierung, bei anderen um den Deutschabschluss B1, damit sie bei einem positiven Entscheid möglichst bald eine Berufslehre antreten könnten. Und auch wenn sie nicht bleiben können, nehmen sie etwas mit – schliesslich ist Lernen nie für die Katz.

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