Die 41-jährige Tanja Reusser aus Belp (BE) arbeitet in einem 80-Prozent-Pensum beim Schweizerischen Roten Kreuz. Daneben setzt sie sich als Präsidentin der Patientenorganisation DEBRA freiwillig und unentgeltlich für Schmetterlingskinder ein. So nennt man die Betroffenen der seltenen Hauterkrankung Epidermolysis Bullosa, kurz EB.
Als Grosseltern wissen wir, was es bedeutet, ein Schmetterlingskind zu betreuen.
Tanja Reusser
EB ist unheilbar
«Helden des Alltags»
EB ist genetisch bedingt und unheilbar. Bei der geringsten Belastung bilden sich Blasen. Oder die Haut reisst. Die Haut der Patientinnen und Patienten ist verletzlich wie die Flügel eines Schmetterlings – daher der Name. Auch Tanja Reussers 16-jährige Tochter ist ein Schmetterlingskind.
Tanja Reusser unterstützt Betroffene
Viele Eltern von Schmetterlingskindern rufen Tanja Reusser an, wenn sie nicht mehr weiter wissen: Welche Kleider den Kindern anziehen, wenn schon beim geringsten Kratzer die Haut platzt? Soll das Kind die öffentliche Schule besuchen, wenn schon der kleinste Stoss eine Wunde verursachen kann? Wie kriegt man Unterstützung für die zwei- bis vierstündige tägliche Hautpflege, und wer hilft weiter bei Versicherungsfragen?
Forschung vorantreiben
Als Präsidentin ist Tanja Reusser ausserdem aktiv mit Fundraising beschäftigt. Damit will sie eine bessere Betreuung der Schmetterlingskinder in der Schweiz möglich machen und auch die Forschung vorantreiben. Die Bernerin ist überzeugt: «Je mehr man über EB weiss und je besser die Bevölkerung informiert ist, desto leichter fällt Schmetterlingskindern das Leben.»