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In der Küche von Betty Bossi Hier entstehen 3000 neue Rezepte pro Jahr

Was soll ich heute kochen? Mit dieser Frage wurde vor 70 Jahren Betty Bossi zum Leben erweckt. Wir werfen einen Blick in die Testküche, wo bis heute Rezepte und Produkte entstehen.

Geschirr klimpert, Kameras klicken, es riecht nach frischer Zitrone. In der Testküche von Betty Bossi herrscht emsiger Betrieb.

Jedes Jahr entwickelt Betty Bossi nach eigenen Angaben rund 3000 neue Rezepte. Rezeptredaktorin Marcella Gschliesser beschreibt: «Wir testen gerade für eine Live-Kochshow. Heute mache ich eine spezielle Hollandaise.»

Die Philosophie sei, dass Gerichte einfach nachkochbar sind. Darum werden auch altbekannte Rezepte wie die Hollandaise immer wieder neu getestet. Denn: «Es geht immer noch einfacher.»

Die Ideenfindung beginnt in Kreationssitzungen. Rezeptentwickler Nils Heiniger sagt: «An der Sitzung besprechen und kreieren wir Gerichte, dann geht's in die Küche zum Testen.»

Abgeschmeckt wird nach Gefühl und oft jahrelanger Erfahrung: In eine Sauce kommt «anstatt Honigsenf einfach Senf und dafür einen Teelöffel flüssigen Honig. Das gleicht die Säure der Zitrone aus», erklärt die Rezeptredaktorin.

Auch die äusseren Werte zählen

Doch der Geschmack alleine reicht im Food-Geschäft nicht aus: Auch die visuelle Präsentation eines Rezepts ist entscheidend.

Dass Haarlack für das Food-Styling verwendet wird, ist ein Gerücht.
Autor: Katja Rey Food-Stylistin

Food-Stylistin Katja Rey erklärt: «Es braucht schöne Lebensmittel, die von Grund auf gut aussehen.» Zudem sei der richtige Untergrund entscheidend, sprich schönes Geschirr und die passende Inszenierung. Hierfür ist Rey ständig unterwegs und sucht nach Inspiration.

Dass für das Food-Styling aber Haarlack verwendet wird, sei ein Gerücht, sagt Rey. Sie verwende aber zum Beispiel Wassertropfen oder Öl, damit die angerichteten Speisen frisch aussehen. «Was wir gerade stylen, können wir später essen.»

Mit Maschinenbau-Expertise zum neuen Produkt

Neben Rezepten wird in der Testküche auch an neuen Küchengeräten gefeilt. Stefan Staub ist für die Entwicklung neuer Produkte zuständig. Sein Maschinenbau-Hintergrund komme ihm dabei entgegen, um die Produktion der Geräte zu verstehen.

Nur die wenigsten Produkte schaffen es bis zur Umsetzung.
Autor: Stefan Schaub Leiter Technisches Produktmanagement

Bei seiner Arbeit sind moderne 3D-Drucker ein wichtiges Tool. Ideen gebe es viele – doch nur wenige schaffen es bis zur Umsetzung. «Wir haben rund 5000 Ideen und daraus entstehen etwa 20 Produkte pro Jahr.»

Food-Trends – mal mit, mal ohne Erfolg

Überhaupt sei es wichtig, Trends und Entwicklungen zu beobachten. Produktentwickler Jimmy Müller erklärt das Scouting so: «Sowohl in der Schweiz als auch im Ausland gehen wir auf Reisen, suchen die neuesten Produkte – sowohl in der Gastronomie, als auch im Detailhandel.» Ein Beispiel dafür seien Mezze, kleine Häppchen aus der orientalischen Küche, die als Konzept für neue Produkte übernommen wurden.

Food-Shooting
Legende: Für ein gutes Food-Foto entscheidend: Licht, frische Lebensmittel und das passende Setting. KEYSTONE/Gaetan Bally

Aber: Nicht jeder Trend findet Anklang im Schweizer Markt. Die Idee des «Gmüeslis» – ein Müesli mit Gemüse drin – war nicht von Erfolg gekrönt. Es sei stets eine Abwägung, ob der Zeitpunkt für ein neues Produkt passe und die Kundschaft dafür bereit sei. «Das Gmüesli wird vorerst auf die Seite gelegt», schmunzelt Müller.

Kinostart der SRF-Koproduktion «Hallo Betty»

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Am 20. November 2025 startet die SRF-Kino-Koproduktion «Hallo Betty» in den Deutschschweizer Kinos. SRF und die SRG haben die Verfilmung aus dem Leben von Emmi Creola, der Schöpferin von Betty Bossi, als Koproduktionspartner realisiert.

«Treffpunkt», Radio SRF 1, 18.11.25, 10:00 Uhr ; 

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