Eine Gruppe skibegeisterter Briten, in Knickerbockern und auf Hickory-Ski, auf dem verschneiten Schilthorn im Berner Oberland – es waren dies die Anfänge des grössten Amateur-Rennens im weltweiten Skisport.
Dieses Jahr geht das Rennen in die 80. Ausgabe und zieht vom 24. bis am 27. Januar hunderte Skifahrerinnen und Skifahrer an. Insgesamt 1850 Personen nehmen am Kult-Rennen teil.
Die Teilnehmenden kommen aus 26 verschiedenen Ländern und aus allen Kontinenten. Da die Anzahl Teilnehmenden beschränkt ist, müssen jedes Jahr mehrere hundert Skiwillige Personen abgewiesen werden.
Die Abfahrt führt vom Schilthorn über 14.9 Kilometer nach Lauterbrunnen. Die Strecke ist tückisch, denn sie beinhaltet eine happige Steigung. An dieser Stelle müssen sich die Teilnehmenden mit den Skistöcken nach oben kämpfen. Das macht das Rennen auch sehr anstrengend – infernalisch eben.
Mehrstündiger Aufstieg aufs Schilthorn
In den Anfängen war das Rennen aber nochmals intensiver. Was heute Seilbahnen erledigen, mussten sich die Teilnehmenden beim ersten Rennen 1928 erst noch verdienen.
Anfänge des Inferno-Rennens
«Wir mussten vier oder fünf Stunden zum Gipfel aufsteigen», erinnerte sich der Brite Willy J. Riddle vor vier Jahren. Riddle hat das Rennen bei der zweiten Ausgabe im Jahr 1929 gewonnen.
«Beim Hinunterfahren konnten wir uns nur an unsere eigenen Spuren vom Aufsteigen halten, die Linienwahl war sehr schwierig.» Der Aufstieg habe sich aber gelohnt. Auf den Briten warteten eine prächtige Aussicht und unberührter Tiefschnee.
Teilnahme ist eine «Herzensangelegenheit»
Inzwischen führt eine Seilbahn die Amateur-Skifahrerinnen und -Skifahrer aufs Schilthorn. An Faszination hat das Rennen aber über die Jahre nichts verloren. Jedes Jahr reisen Skibegeisterte aus 26 Ländern der Welt ins bernische Mürren.
Ich sage jedes Mal, das sei das letzte – und bin trotzdem immer wieder dabei.
Darunter ist auch der Zürcher Hans Heeb. Er nimmt zum 40. Mal am Rennen teil – und ist mit seinen 80 Jahren der älteste Teilnehmer. «Das ist für mich eine Herzensangelegenheit», schwärmt Heeb. «Aber ich bin keiner, der Risiko eingeht, ich geniesse es einfach.»
Er ist Teil des Skiclubs Arosa und kommt jeweils zusammen mit einigen anderen Mitgliedern des Bündner Clubs ans Rennen. «Ich sage jedes Mal, das sei das letzte Mal.» Und dann sei er trotzdem immer wieder dabei. Einmal Inferno, immer Inferno!