Zum Inhalt springen

Invasive Muschel Die Quagga-Muschel verbreitet sich in Schweizer Seen

Die invasive Quagga-Muschel breitet sich explosionsartig in Schweizer Seen aus. Sie bedroht nicht nur das Ökosystem, sondern verstopft auch Trinkwasser-Leitungen. Ein internationales Forschungsprojekt sucht nach Lösungen.

Gefahr für das Ökosystem von Schweizer Seen

Eingeschleppt vom Schwarzen Meer verbreitet sich die invasive Quagga-Muschel seit rund drei Jahren explosionsartig in Schweizer Seen. Sie frisst einheimischen Arten das Plankton weg und bedroht damit den heimischen Fischbestand.

Gemäss Piet Spaak vom Wasserforschungsinstitut Eawag hat sich die Muschel nicht erst im Bodensee festgesetzt, sondern ist mittlerweile auch im Genfer-, Neuenburger- und im Bielersee zu finden. Spaak leitet das Forschungsprojekt «SeeWandel». Hier untersucht ein internationales Forscherteam Umweltveränderungen wie die Auswirkungen der invasiven Muscheln auf Ökosysteme der Seen.

Ziel ist es, die weitere Ausbreitung der Quagga-Muschel möglichst zu verhindern. «Im Gegensatz zu anderen Muscheln kann sich die Quagga-Muschel das ganze Jahr über vermehren», erklärt Spaak die rasche Verbreitung. Es bilden sich innert kurzer Zeit ganze Muschelbänke.

Schäden für die Trinkwasser-Versorgung

Neben der Gefahr für das Ökosystem der Schweizer Seen gibt es ein weiteres Problem: Anders als einheimische Muscheln ist die invasive Quagga-Muschel auch in tiefen Gewässern wie dem Bodensee bis zu einer Tiefe von 240 Metern zu finden. Dadurch findet sie leicht den Zugang zum Wasserversorgungssystem und verstopft die Leitungen. Das Resultat: hohe Investitions- und Reinigungskosten für die Wasserwerke, um keine Versorgungsknappheit zu riskieren.

Meistgelesene Artikel