Ein Musterbeispiel für mehrjähriges Gemüse ist der Rhabarber. Er kann gut zehn Jahre am selben Ort wachsen und bringt von Jahr zu Jahr eine grössere Ernte. In unseren Breitengraden eignen sich verschiedene Rhabarbersorten besonders gut. Zum Beispiel die alte, englische Sorte «Sutton»: Sie ist sehr geschmackvoll. Oder die Sorte «Frambozen Rood»: Sie hat schöne, rote Stiele und ist sehr ertragreich.
Rhabarber sind hungrig. Sie wollen zweimal im Jahr genährt werden: Im März und im Juni mit organischem Gemüsedünger, denn die Rhabarberstöcke sind ausgesprochene Starkzehrer.
Würzige Zwiebel- und Laucharten
Unter den Zwiebel- und Laucharten gibt es viele mehrjährige Sorten. Einmal angepflanzt bringen sie jahrelang eine würzige Ernte.
Zwiebel- und Laucharten
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Bild 1 von 4. Die Ernte des Elefantenknoblauchs ist faustgross. Bildquelle: Silvia Meister.
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Bild 2 von 4. Die schönen Blüten des Elefantenknoblauchs sind steril, er vermehrt sich nur vegetativ. Bildquelle: Silvia Meister.
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Bild 3 von 4. Die Brutzwiebeln der Etagenzwiebel werden wie Frühlingszwiebeln verwendet. Bildquelle: Silvia Meister.
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Bild 4 von 4. Die Winterheckenzwiebel bildet dicke, aromatische Röhrenblätter. Bildquelle: Silvia Meister.
Bekannt ist der Schnittlauch mit seinen zarten, feinen Röhrchen und violetten Blüten. Doch wer kennt die Etagenzwiebel und die Winterheckenzwiebel? Und wer Knoblauch mag, wird von Elefantenknoblauch und Schnittknoblauch begeistert sein.
Robuste, mehrjährige Blattgemüse
Straussenfarn, Wald-Geissbart und Guter Heinrich sind einheimische Pflanzen, die im Garten ausgepflanzt mit ihren Jungtrieben und Blättern den Menüplan im Frühling bereichern. Der Straussenfarn ist zum Beispiel in den USA ein gesuchtes Wildgemüse, aber in der Schweiz noch unbekannt. Der Wald-Geissbart ist in Italien als Waldspargel sehr begehrt, und der Gute Heinrich ist seit Jahrhunderten eine geschmackvolle Spinatpflanze.
Mehrjährige Blattgemüse
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Bild 1 von 3. Straussenfarn. Die jungen, gerollten Austriebe des Straussenfarns werden wie Spargeln zubereitet. Bildquelle: Silvia Meister.
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Bild 2 von 3. Wald-Geissbart. Die weissen Blüten des Wald-Geissbartes sind eine Augenweide, die jungen Austriebe werden wie Spargeln zubereitet. Bildquelle: Silvia Meister.
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Bild 3 von 3. Guter Heinrich. Die jungen Blätter des Guten Heinrichs geben einen milden Spinat. Bildquelle: Silvia Meister.
Alle drei mehrjährigen Wildgemüse sind einfach im Garten zu kultivieren und bringen von Jahr zu Jahr eine grössere Ernte.
Die zarten Kohlgewächse
Der Ewige Kohl verrät im Namen seine Lebensdauer: Er lebt wirklich ewig, bildet immer wieder junge Triebe mit saftigen Blättern, doch er blüht nie. Der Meerkohl verrät im Namen seine Herkunft: Er wächst wild entlang den Ufern des Baltischen und des Schwarzen Meeres.
Zarte Kohlgewächse
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Bild 1 von 2. Ewiger Kohl. Der Ewige Kohl braucht viel Platz und kann buschig oder mit einem Stämmchen gezogen werden. Bildquelle: Silvia Meister.
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Bild 2 von 2. Meerkohl. Blütenknospen des Meerkohls werden im April mit einem Kübel gebleicht und nach 2-3 Wochen geerntet. Bildquelle: Silvia Meister.
Beide liefern eine zarte, aromatische Ernte und der Pflegeaufwand ist äusserst gering. Ein ideales Gemüse für den mehrjährigen Gemüsegarten.
Süsse Knollen und Wurzeln
Bei Knollen und Wurzeln ist die süsse Ernte gut versteckt. Das Ernten ist wie eine Schatzsuche: Man buddelt in der Erde und findet farbige Knollen und dicke Wurzeln. Diese mehrjährigen Wurzel- und Knollengemüse haben einen grossen Vorteil: Man braucht keinen Keller sie einzulagern, sondern kann bei Bedarf im Garten oder aus dem Topf auf dem Balkon den ganzen Winter hindurch ernten.