An die 30 Jahre schon steht Marroni-Mann Urban Häne mit seinem Stand in Brig am Bahnhof und verkauft heisse Marroni. Und zwar die echten. Marroni eben, keine Ess- bzw. Edelkastanien, betont er. Marroni sind runder als Kastanien und haben anders als diese eine deutlich helldunkel maserierte Schale. Sie haben mehr Geschmack und lassen sich viel einfacher schälen als Kastanien. Genau deshalb empfielt Urban Häne, für den Marroni-Plausch zu Hause ausschliesslich Marroni zu verwenden und diese am Marronistand zu kaufen. Beim Grossverteiler, sagt er, seien Kastanien nicht immer richtig deklariert und man riskiere gewöhnliche Edelkastanien statt echter Marroni in den Ofen zu schieben.
Darauf sollten Sie beim Marroni-Braten zu Hause achten:
- Am einfachsten kaufen Sie am Stand schon fachgerecht eingeschnittene Marroni. Ist das rohe Marroni frisch und von guter Qualität, fühlt es sich hart an und der Schnitt ist kaum sichtbar.
- Wenn Sie die Marroni selber einschneiden: Benutzen Sie unbedingt ein spezielles Marroni-Messer und schneiden Sie damit den runden «Bauch» des Marroni ein – nicht die flache Seite. Machen Sie einen queren Schnitt, und verletzten Sie die eigentliche Frucht dabei nicht.
- Heizen Sie den Ofen vor dem Braten auf gut 250 Grad (Unter- und Oberhitze) vor, platzieren Sie die Marroni in der Mitte des Ofens.
- Die Marroni werden etwa 15 bis 20 Minuten gegart, wobei sie alle 3 bis 4 Minuten kurz gewendet werden müssen. Fühlen Sie sich weich an, wenn Sie mit dem Daumen auf die Schnittstelle drücken, sind sie gar.
- Wenn Sie die Marroni nicht sofort essen wollen, können Sie sie in ein Frottéetuch wickeln oder in einer verschlossenen Kühlbox warm halten, auch wenn das etwas paradox klingt.
Die Marronisaison verlängern - Ja, das geht!
Heisse Marroni oder Kastanienspezialitäten wie Vermicelles oder Kastanienkuchen schmecken übrigens das ganze Jahr über. Kastanien lassen sich nämlich ganz einfach durch Tiefgefrieren haltbar machen, sagt Kochbuchautorin und Wahltessinerin Erica Bänziger. Sie hat über 30 Kochbücher geschrieben, darunter auch den Kochbuch-Bestseller «Kastanien».
Kastanien tiefkühlen – Tipps von Kochbuchautorin Erica Bänziger:
Kastanien vor der Verarbeitung etwa eine Stunde lang in kaltes Wasser einlegen. Die Kastanien, die obenauf schwimmen, sind wurmstichig und können in der Küche nicht weiterverarbeietet werden.
- Kastanien zum Braten: Schneiden Sie die Kastanien wie oben beschrieben ein und blanchieren Sie sie portionenweise 4 Minuten (ab Siedepunkt gemessen) in heissem Wasser. Kühlen Sie sie im kalten Wasserbad aus und gefrieren Sie sie in einem Gefrierbeutel. Sie können gefroren in die Marronipfanne oder aufs Backblech gegeben und gebraten werden.
- Kastanien zum Kochen: Auch hier werden die Kastanien eingeschnitten und blanchiert. Schälen Sie sie danach möglichst heiss und entfernen Sie die Häutchen vollständig. Danach im Gefrierbeutel tiefgefrieren. Die Kastanien sind so etwa ein Jahr haltbar.
- Kastanien als Püree tiefgefrieren: Auch hier wird eingeschnitten, blanchiert und geschält. Die Früchte können Sie dann im Dampf (oder mit wenig Wasser) kochen, bis sie zerfallen und danach mit dem Stabmixer (oder mit dem Passevite) pürieren. Nach Belieben mit Zucker oder Honig süssen und portionenweise eingefrieren. Das Püree hält sich im Tiefkühler etwa ein Jahr.
Der Tipp von SRF 1-Foodredaktorin Maja Brunner: Marroni-Sellerie-Suppe
Und wenn Ihnen jetzt vor lauter Tiefgefrieren und Haltbarmachen der Bauch knurrt - schaffen sie Abhilfe und machen Sie die Marroni-Sellerie-Suppe von SRF 1-Foodredaktorin Maja Brunner.