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Korrespondentenwoche «Meine Russischlehrerin wäre rot geworden»

Im Russischen gibt es eine spezielle Fluchsprache, die in der Öffentlichkeit Tabu ist. Niemand, der einigermassen Manieren hat, redet so vor unbekannten Leuten.

Nicht so eine Gruppe von Separatisten an einem Checkpoint in der Ostukraine: Sie konnten keinen Satz ohne fünf Flüche drin sagen, und zudem wollten sie mich nicht durchlassen. Sie schwenkten ihre Kalaschnikows – und fluchten. Für mich wäre die Reise zu Ende gewesen.

OSZE Autos unter einer Tankstelle.
Legende: Unterwegs an der Front mit der OSCE-Patrouille. SRF / David Nauer

Zum Glück kann ich diese Fluchsprache. Ich habe einfach angefangen, selber extrem ordinär zu reden. Meine Russischlehrerin wäre rot geworden vor Scham, dass ihr Schüler solche Wörter in den Mund nimmt. Bei den bewaffneten Rebellen allerdings hat die Fluchkaskade etwas ausgelöst: Einen derart «kompetenten» Kerl wollten sie dann doch nicht an der Weiterreise hindern. Sie klopften mir auf die Schulter und öffneten den Schlagbaum.

Andere Ruine in der Uktraine.
Legende: Kriegsschäden in Donezk SRF / David Nauer

Sie sind eingeladen – zum Korrespondententag

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Am Mittwoch, 21. März treffen sich die KorrespondentInnen von Radio SRF im Museum für Kommunikation in Bern. Das Publikum kann sich von 9.30 – 19.00 Uhr persönlich mit ihnen austauschen. Die Radiosendungen «Treffpunkt», «Rendez-vous», «Tagesgespräch» und «Echo der Zeit» werden live vor Ort produziert und durch ein interaktives Rahmenprogramm ergänzt. Sie können an diesem Tag nicht nur zuschauen, sondern selber aktiv werden und die Menschen hinter dem Berufsbild kennenlernen.

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