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Mensch ärgere dich nicht 3 Tipps, um in der Wut locker zu bleiben

Wut ist ein komplexes Gefühl. Oft bleibt es jedoch nicht unsichtbar, sondern bricht aus – in der Partnerschaft, im Büro oder im Strassenverkehr. Damit es nicht so weit kommt, können gewisse Tätigkeiten Abhilfe schaffen.

Das Leben kann verärgern. Etwa, wenn der Partner ein Versprechen nicht hält, der vorderste Fahrer in der Autokolonne nicht fährt oder die Vorgesetzte einem nie ausreden lässt. Wer dann wütend wird, reagiert oft nicht so, wie beabsichtigt – oder gesellschaftlich angebracht. «In diesem Moment ist ein Bedürfnis verletzt», sagt Barbara Arrigoni, Emotionscoach und Resilienztrainerin. Dies könne zum Beispiel eine Wertverletzung sein oder das unangenehme Gefühl, dass einem etwas auf dem Weg zum Ziel im Weg steht.

In solchen Momenten funktioniere das Hirn dann in jenem Bereich, der auch für Stress zuständig ist. «Das bedeutet, dass wir keinen Zugriff auf unseren Verstand haben, wodurch man anders reagiert, als wie man es gerne würde.»

Barbara Arrigoni

Emotionscoach und Resilienztrainerin

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Barbara Arrigoni begleitet Menschen, die sich wegen ihrer Emotionen in ihrem Alltag beeinträchtigt fühlen oder immer wieder anecken. Den emotionalen Knackpunkt zu lösen, ist das Ziel des Coachings.

Die Wut verfolgt dabei ein Ziel: unser natürliches Bedürfnis nach Selbstwirksamkeit. «Werden wir wütend oder verärgert, wurde ein Wert verletzt, jemandem wurde unrecht getan oder es steht uns etwas im Weg zu unserem Ziel», sagt Emotionscoach Arrigoni. Wut sei eine Handlungsenergie, mit der wir den Störfaktor oder das Hindernis beseitigen wollen. Jedoch sollte diese «Durchsetzungsenergie» sinnvoll und situationsgerecht eingesetzt werden – zumal das Wegdrücken des Ärgers uns auf die Dauer gesundheitlich schadet.

Gezieltes Atmen

«Besser ist es, einen Schritt zurückzutreten und die Situation zunächst von aussen zu betrachten.» Dabei spiele gezieltes Atmen eine wesentliche Rolle. Das Ausatmen sollte dabei länger dauern als das Einatmen. Wichtig sei dabei auch, die Emotionen gezielt wahrzunehmen, so Arrigoni: «Sobald wir Emotionen Aufmerksamkeit schenken, bringen wir diese ins Fliessen und dadurch entsteht eine Regulation.»

Die Situation aus der Distanz zu betrachten habe zudem den Vorteil, dass eine Relativierung stattfindet. «Oft wird einem bewusst, dass die Situation in keinem Verhältnis zum normalen Zustand steht – der meistens auch schöne Momente beinhaltet – und deshalb gar nicht so dramatisch zu bewerten ist.»

Reden, aber sachlich

Doch was, wenn die Lage dermassen angespannt ist und es schwerfällt, die Ruhe zu bewahren? «Auch Ausrasten kann eine Option sein», sagt Arrigoni. Jedoch komme es darauf an, wie man dem Gegenüber seine Gefühlslage äussert. Hier gilt: Je sachlicher und ehrlicher, desto besser. «Wenn man durch ein Gespräch eine gute Lösung erreicht hat, wird die Wut zu etwas Positivem.»

100, 93, 86, …

Grundsätzlich fordert Wut aber eher zum Handeln als zum Reden auf. Deshalb kann es laut der Resilienztrainerin auch sinnvoll sein, in einem ersten Impuls Dampf abzulassen. «Zum Beispiel eine Runde Joggen oder sich selbst die Schultern abklopfen – aber auch eine kalte Dusche kann helfen», sagt Arrigoni. Auch kognitives Training könne von der Situation ablenken. Beispielsweise, indem von 100 jeweils sieben abgezählt wird.

Radio SRF 1, Treffpunkt, 12.04.2024, 10:05 Uhr

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