«Karpi» gilt als einer der kreativsten Köpfe der Schweiz – doch Patrick «Karpi» Karpiczenko ist mehr als ein neugieriger Tüftler. Er ist ebenso ein feinfühliger Beobachter und engagierter Familienvater. «Unsere Familie ist überschaubar», sagt Patrick Karpiczenko. Seine vierjährige Tochter soll es nicht besser oder schlechter haben als er.
Wenn man im Wörterbuch unter Einzelkind nachschaut, kommt mein Bild.
Der Sohn einer Informatikerin und eines Musikers ist als Einzelkind auf dem Land in der Nähe von Bern aufgewachsen. Sozusagen als kleiner Prinz, dem die Welt offen stand. «Wenn man im Wörterbuch unter Einzelkind nachschaut, kommt mein Bild», meint Karpi lachend.
-
Bild 1 von 12. Als Sohn einer Informatikerin und eines Musikers hatte Patrick Karpiczenko alles, was ihn interessierte. Die Grundlage für das, was Karpi heute macht, wurde früh gelegt. Bildquelle: zVg Patrick Karpiczenko.
-
Bild 2 von 12. Karpi der kleine Prinz eines Musikers und einer Informatikerin. Bildquelle: Patrick Karpiczenko.
-
Bild 3 von 12. Karpi interessierte sich früh für alles mögliche. Bildquelle: zVg Patrick Karpiczenko.
-
Bild 4 von 12. Auch sein Hang zur Komik entdeckte Karpi früh. In der Schule galt er als Klassenclown. Bildquelle: Patrick Karpiczenko.
-
Bild 5 von 12. Eine Kindheit als Einzelgänger. Keine Geschwister dafür umso mehr Schneemänner. Bildquelle: zVg Patrick Karpiczenko.
-
Bild 6 von 12. Posieren in den Ferien in Venedig. Bildquelle: zVg Patrick Karpiczenko.
-
Bild 7 von 12. Karpi galt bereits als Kind und Jugendlicher als Nerd. Bildquelle: zVg Patrick Karpiczenko.
-
Bild 8 von 12. Als Sohn eines Musikers konnte Karpi sich auch als Kind musikalisch austoben. Bildquelle: zVg Patrick Karpiczenko.
-
Bild 9 von 12. Sind gerade keine Computer oder Instrumente da, ist singen noch eine Alternative. Bildquelle: zVg Patrick Karpiczenko.
-
Bild 10 von 12. Hätte Karpi Saxophon spielen wollen, hätte sein Vater ihm auch das ermöglicht. Bildquelle: zVg Patrick Karpiczenko.
-
Bild 11 von 12. Der Teenie-Nerd vom Dorf. Karpi ist als Einzelkind auf dem Land in Jegenstorf BE aufgewachsen, bevor er in Zürich die Filmschule besuchte. Bildquelle: zVg Patrick Karpiczenko.
-
Bild 12 von 12. Von seinem Naturell her sei er ein Nachtschattengewächs. Doch seit er mit seiner Partnerin eine kleine Tochter hat, sei er zwangskorrigiert worden. Dem Vogelgezwitscher am Morgen kann er aber immer noch nichts abgewinnen. Bildquelle: zVg Patrick Karpiczenko.
Aufgewachsen zwischen Informatik und Musik, arbeitet Karpi heute als Autor, Filmproduzent und Dozent für Künstliche Intelligenz. Sein Arbeitsplatz ist zu Hause, wo er zusammen mit seiner Lebenspartnerin Natascha eine Produktionsfirma führt. Er entwickelt Chatbots, digitale Doppelgänger und KI-generierte Videos. Viral ging jenes, das er für die SRF Late Night-Show «Deville» produziert hat. Inspiriert von Donald Trumps Antrittsrede nach seiner ersten Wahl zum US-Präsidenten.
Grundsätzlich gehöre die Wohnung, die auch Geschäftssitz ist, der Tochter. «Das Wohnzimmer haben wir komplett verloren. Die Küche auch», sagt Patrick Karpiczenko gelassen. Er und seine Partnerin hätten noch ihre eigenen Büros. «Die sind halbwegs sauber. Dort verziehen wir uns ab und zu zum Arbeiten», sagt einer, der ein gefragter Mann ist und acht verschiedenen Jobs nachgeht.
Karpi – ein Konglomerat seiner Eltern
Patrick Karpiczenko erntet, was er als Kind und Jugendlicher mithilfe seiner Eltern gesät hat. Seine Mutter Informatikerin, sein Vater Musiker. Die Wohnung sei voll mit Computern, Musikinstrumenten und Maschinen gewesen. «Ich war immer am Basteln und <Chüechle> und habe meine eigenen Sachen verfolgt.»
Ich glaube, ich war der Zeit voraus.
Seine Eltern hätten ihn auch von einem vernünftigen Beruf abgehalten. Nach einem Besuch beim Berufsberater zog er in Betracht, Jus zu studieren. Die Mutter fand aber: Wenn er jetzt schon wisse, was er als Hobby machen will, könne er auch das machen. «Ich habe gewissermassen im Internet gelebt und war der erste «Goof» mit Handy im Dorf.» In der Schule habe er dafür kämpfen müssen, einen «Palm Pilot» mit ins Klassenzimmer zu nehmen. «Ich glaube, ich war der Zeit voraus.»
Wer als 12-Jähriger Roboter programmiert und zwei Jahre später an der Universität Zürich Programmier-Workshops besucht, gilt als Nerd oder Freak.
Narrenfreiheit sei wichtig, sagt Karpi. «Man muss die Leute einmal vor den Kopf stossen und dann lassen sie einen.» Seit der frühen Kindheit habe er Roboter gebaut und mit KI Sachen gemacht. Die Welt aber habe sich erst spät angefangen, dafür zu interessieren. «Die Blicke wurden immer glasig, wenn ich von KI gesprochen habe. Erst seit ChatGPT hören mir die Leute zu.»
Umfrage: Was haben Sie für ein Verhältnis zu KI?
Kleines ChatGPT-Experiment
Was antwortet Karpi auf eine Frage, die wir von ChatGPT formulieren liessen?
ChatGPT: Was möchtest du als Karpi jenseits von Klicks und viralen Videos hinterlassen?
Karpi: Es ist schön, wenn man Kultur machen und an ihr teilnehmen kann. Zum Beispiel sah ich beim Frauenmarsch Sätze auf Transparenten, die von mir kamen. Das ist schon noch gut. Leute, die mir Pointen zusenden, die ich meist schon vergessen habe, aber von mir stammen. Das streichelt das Ego und wenn das noch übrig bleibt, wenn ich weg bin, dann ist das schön.