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Querfeldeins Bogentypen: Zwischen Tradition und Moderne

Es gibt verschiedene Arten von Bogen. Eine Übersicht.

Langbogen

Die Existenz von Langbogen ist in Europa seit der Mittelsteinzeit archäologisch nachgewiesen. Bekannt wurde er vor allem durch den massenhaften Einsatz in spätmittelalterlichen Schlachten. Die Länge dieses archaischen Bogens entspricht etwa der Grösse des Bogenschützen und die Bogensehne berührt den Langbogen nur an den Sehnenaufhängungen, den sogenannten Tips. Ein Langbogen ist anspruchsvoll im Schiessen, da sich der Schütze auf seine natürlichen Fähigkeiten verlassen muss. Beim Langbogen gibt es weder Visier noch Stabilisatoren.

Recurve

«Recurve» (engl.) steht für Biegung. Die Wurfarme haben eine Biegung nach vorn, wodurch letztendlich mehr Energie gespeichert und auf den Pfeil übertragen werden kann. Wie der Langbogen hat auch dieser Bogen eine lange Geschichte. Der Mongolen- Bogen ist wohl der Bekannteste unter den traditionellen Recurve-Bogen, die ohne Hilfsmittel auskommen. Auch die Türken und Ungarn verwenden diese Bogenart. Unterdessen gibt es auch bei den Recurves Hightechbogen.

Compound

Der Compoundbogen ist ebenfalls ein moderner Bogen, der sehr präzise Schüsse zulässt. Durch die exzentrisch gelagerten Rollen am Ende jedes Wurfarms zieht man beim Compound zuerst das volle Zuggewicht. Greift der Exzenter zieht man nur noch einen Teil des Zuggewichts und hält so den Bogen viel länger im Vollauszug. Wer sich überlegt, einen Compound zu kaufen, sollte zuvor in einem Bogenverein Erfahrungen mit dieser Art von Bogen sammeln. Der Compound muss speziell auf den Bogenschützen eingestellt werden, da sonst nie Spitzenschiessleistungen geschossen werden können.

Yumi

Japanischer Kyudo-Bogenschütze in Aktion.
Legende: Kyudo-Experte demonstriert die japanische Bogenkunst. Keystone

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Yumi heisst der Bogen in Japan. Er unterscheidet sich auffällig von westlichen Langbogen. Der Bogen ist asymmetrisch geformt, der obere Wurfarm ist deutlich länger als der untere. Bei der asymmetrischen Bauart ermöglicht der lange obere Schenkel den großen Auszug, der kürzere untere bewirkt eine höhere Pfeilgeschwindigkeit. Wer mit einem Yumi schiesst, betreibt die traditionell japanische Kunst des Bogenschiessens.

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