Pendler-Unterhaltung
Wenn in Zug, Bus oder Tram rundherum geschwatzt und telefoniert wird, muss das Buch für die Zugfahrt leicht sein – und einen schnellen Ein-und Ausstieg ermöglichen. Mit dem richtigen Buch wird der Arbeitsweg zum Genuss.
Das Buch für diese Lebenslage heisst für Nicola Steiner «Junge Verlierer» und ist vom Kultautor Emrah Serbes verfasst. Es lasse sich locker auf einer Zugstrecke zwischen Zürich und Basel oder auch im Tram lesen. Emrah Serbes gab sein literarisches Debüt mit zwei Krimis, die als Fernsehserie in der Türkei zum Strassenfeger wurden. «Junge Verlierer» ist ein Spiegel der zerrissenen türkischen Gesellschaft. Acht Kurzgeschichten von Kindern, die auf der Schwelle vom Kind zum Jugendlichen stehen. Humorvoll, poetisch, intelligent. Zur Buchbesprechung .
Gutenacht-Geschichte
Die Gutenacht-Geschichte gibt den letzten Gedanken des Tages vor. Wenn nur noch die Nachttisch-Lampe im Haus brennt und wir bettfein unter die Decke kriechen, begleitet uns dieses Buch auf den letzten Momenten des Tages.
Nicola Steiners Gutenacht-Geschichte ist ganz und gar nicht zum Einschlafen. Eher ist sie eine Geschichte um die ganze Nacht durchzulesen. «Man kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen», sagt die Literatur-Moderatorin.
«Tiefland» von Jhumpa Lahiri ist ein Familienroman über drei Generationen. Er handelt von zwei Brüdern, die in den 1940er- und 1950er-Jahren in einem Vorort von Kalkutta aufwachsen. Die Brüder Udayan und Subhash wachsen hier auf. Einer der beiden schliesst sich einer maoistischen Sekte an, der andere geht mit einem Stipendium in die USA und bleibt. Als Udayan in Indien von der Polizei erschossen wird, beginnt auch für die Familie in den USA die Zeit der Traurigkeit.
Entspannungs-Lektüre
Wenn der Sonntagnachmittag im Flug vergeht, hat das Entspannungsbuch seinen Zweck erfüllt. Wir tauchen ein in eine andere Welt, fühlen mit mit den Figuren und legen das Buch erst dann zur Seite, wenn es langsam kühl wird auf dem Balkon.
«Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war» ist der zweite Roman des Theater-Schauspieler Joachim Meyerhoff: Er handelt von seiner Kindheit mitten auf dem Gelände einer psychiatrischen Klinik, deren Direktor sein Vater war. Unterhaltsam geschrieben und trotzdem tiefsinnig und vielschichtig. «Ich musste beim Lesen immer wieder laut auflachen – und das will was heissen bei einem Buch, in dem es eigentlich um den Tod geht», so Nicola Steiner. Zur Buchbesprechung .