Auch wenn die Euphorie der Pionierzeit vorbei ist, bleibt die bemannte Raumfahrt eines der grössten menschenmöglichen Abenteuer. Mitzuverfolgen, wie die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS über den Dingen schwebt, war noch nie so einfach. Über Facebook, Twitter und Youtube verbreiten die Astronauten spektakuläre Bilder, spannende Experimente und persönliche Gedanken.
Die ISS am Himmel
Die ISS-Besatzung bricht zwar nicht zu fremden Planeten auf, sondern kreist «nur» in etwa 400 km Höhe um die Erde. Trotzdem ist es ein Abstand, der alles verändert. Denn wer die Erde so unter sich vorbeiziehen sieht, denkt automatisch um.
Die Astronauten der ISS sind weit genug weg, um die Einzigartigkeit der Erde im All zu erkennen, und nah genug dran, um Kriege, Explosionen oder Umweltzerstörungen zu sehen. Fast alle All-Rückkehrer beschreiben diesen Perspektivenwechsel in eindrücklichen Worten.
Aus dem Weltraum kann man keine Grenzen erkennen. Wir sehen bloß einen einzigartigen Planeten mit einer dünnen, zerbrechlichen Atmosphäre, der in der weiten Dunkelheit des Alls schwebt. Von hier oben wird einem klar, dass die Menschheit auf der Erde eins ist und wir dasselbe Schicksal teilen.
Natürlich sind die Männer und Frauen nicht nur zum Philosophieren und Fotografieren im All, sie führen vor allem wissenschaftliche Experimente durch. Doch auch in dieser Disziplin lassen sie sich massentaugliche Demonstrationen einfallen und beantworten Fragen aus aller Welt über das Leben in der Schwerelosigkeit auf anschauliche Weise – wie hier Chris Hadfield, der auch als Sänger im All für Furore sorgte.
Zum einen ist all das professionelle PR für das milliardenteure Projekt der bemannten Raumfahrt. Aber eben nicht nur. Denn dass die Astronauten die Begeisterung für ihre Erlebnisse teilen wollen und den Austausch mit uns «Erdlingen» schätzen, ist stets zu spüren. Schliesslich sehen und erleben sie Dinge, die kaum einem Menschen in seinem Leben vergönnt sind.
«Mars One» – Steve Schild würde für die Reise ins All alles aufgeben
Welch ein Antrieb Pioniergeist, Abenteuerlust und die Aussicht auf einen Platz in den Geschichtsbüchern sind, verdeutlicht derzeit das Projekt «Mars One»: Rund 200'000 Menschen aus aller Welt hatten sich beworben, Teil der ersten Siedlung auf dem Mars zu werden. Unter den letzten 100 Kandidaten für die lebensgefährliche Reise ohne Rückkehrmöglichkeit ist der 28-jährige Thurgauer Steve Schild. In der Sendung «Reporter» erfahren Sie mehr über ihn.