Suppe - ein Urgericht
Das Suppenkochen gehört zu einer der ersten menschlichen Kulturtaten überhaupt. Vor rund 10'000 Jahren kamen gebrannte Töpferwaren in Gebrauch, in denen verschiedenste Zutaten in einer Brühe gegart werden konnten. Getreide, Gemüse, Fleisch und Fisch – alles, was an Nahrungsmitteln zur Verfügung stand, liess sich in einem Topf auf dem Feuer zubereiten.
Der soziale Aufstieg der Suppe
Ursprünglich war die Suppe ein typisches Gericht aus den Küchen der einfachen Leute. In verfeinerter Form fand sie den sozialen Aufstieg auf die Esstische der Reichen. Die verwendeten Zutaten und die Sorgfalt der Zubereitung entschieden darüber, ob ein Gericht als Herren- oder Bauernspeise galt.
Suppe als Alternative zu Schnellimbissfrass
Heute schiessen trendige Suppen-Bars in allen grösseren Städten aus dem Boden. Banker, Broker und andere gehetzte Zeitgenossen entdeckten vor etlichen Jahren das Suppenlöffeln in New York und London als schmackhafte und bekömmliche Alternative zum herkömmlichen Schnellimbiss. Und auch in Gourmet-Restaurants werden wieder Suppenkreationen, also «Süppchen» serviert.
Es sind wohl vorab die unzähligen Kombinationsmöglichkeiten und die unendlich grosse Geschmacksvielfalt, die – neben der Bekömmlichkeit und der Leichtigkeit – die Flüssignahrung wieder hip gemacht haben: Sauerkrautsuppe mit Sauerrahm, Orangen-Karotten-Suppe, Zwiebelsuppe, Gelberbsensuppe, Chilisuppe, Tomaten-Süsskartoffelsuppe, Kappeler Milchsuppe... Wer mit Suppen bislang kulinarische Langeweile assoziiert hat, muss sich eines Besseren belehren lassen. In allen Küchen der Welt haben Suppen- und Eintopfgerichte einen festen Platz.
Suppenlöffeln ist nicht mehr länger ein Muss, sondern nur noch purer Genuss.
Versalzene Suppe
Wenn eine Suppe versalzen ist, hört man oft: «Die Köchin war wieder verliebt.» Was steckt hinter der weit verbreiteten Redensart?
Wie fast immer, wenn es um Sprichwörter oder Redensarten geht, so gibt es verschiedene Erklärungen für deren Herkunft. Für die alten Griechen zum Beispiel war Salz ein Aphrodisiakum. Wenn ein Mann zu wenig Salz im Essen hatte, so litt seine Potenz. Eine verliebte Köchin tat also gut daran, ihrem Liebsten eine gut gesalzene Speise zu servieren.