Nach den Attacken von Nizza, München oder Würzburg löst auch die Tat vom letzten Samstagnachmittag im St.Galler Rheintal Bestürzung aus. Ein 27-jähriger Schweizer hat in einem Regionalzug Passagiere attackiert.
Die Angst vor Attacken
Statistisch gesehen ist das Risiko, bei einem Autounfall verletzt zu werden, um ein Vielfaches grösser. Dennoch fürchten wir uns vor Anschlägen dieser Art. Wahrscheinlichkeiten und Logik rücken in den Hintergrund, wenn das Bauchgefühl zu regieren beginnt.
Der Mensch tendiert dazu, Risiken emotional statt rational zu bewerten. Dramatische Ereignisse prägen sich beim Menschen stark ein und werden daher in der Risikobewertung überschätzt.
«Forum» auf Radio SRF 1
In der Sendung «Forum» diskutierten drei Experten mit Hörerinnen und Hörern über folgende Fragen:
- Lassen wir uns einschüchtern?
- Verändert der Sommer 2016 unser Verhalten?
- Wie gehen wir mit dieser diffusen Angst um?
- Was können wir tun, damit die Angst uns nicht daran hindert, frei zu leben?
Gäste in der Sendung
Fantasien zur Berichterstattung in den Massenmedien können gerade für junge Tatgeneigte äusserst attraktiv sein. Eine sachliche und anonyme Berichterstattung im Nachgang von Attentaten kann diese Attraktivität massiv reduzieren.
Wir haben uns zu einer Gesellschaft entwickelt, die verlernt hat, mit Risiken zu leben.
Journalisten stecken im Dilemma, informieren zu müssen, ohne sich zum Werkzeug der Täter zu machen. Da können klare, gegen aussen kommunizierte Leitlinien helfen.