Auma Obama war diese Woche etwas verwundert, als sie in ihrem Hotelzimmer in Pontresina das Fenster öffnete und hinausschaute: Viel Schnee. Viel Sonne. «Und es war gar nicht so kalt!» sagte Auma Obama in der Talksendung «Persönlich». Das fand sie irgendwie eigenartig. Denn als gebürtige Kenianerin ist sie Schnee nicht gewohnt. «Schnee bedeutet bei uns Kälte, frieren!».
Erste Begegnung mit ihrem Halbbruder
Auma Obama ist die Schwester von Barack Obama. Sie lernte ihn im Jahr 1984 in Chicago kennen. «Vor dem Treffen hatte ich Angst, dass wir uns nicht mögen», erzählte Auma Obama. Aber es kam anders: «Wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden.»
Ich bin von Zuhause einfach abgehauen
Auma Obama sprach in der Sendung «Persönlich» auch über ihre Kindheit. Sie wuchs in einer sehr stark patriarchalischen Familie auf - im Stamm der «Luo».
Dort haben die Männer das Sagen. Und sie war das einzige Mädchen in der Familie. «Da habe ich natürlich versucht, mich durchzuboxen», sagte Auma Obama. Denn ihr Vater habe oft angedeutet, dass er wusste, was das Beste für sie sei, wie ihr Leben auszusehen habe.
So sass sie nach dem Erhalt des Stipendiums plötzlich in einem Flugzeug nach Deutschland. Ihrem Vater sagte sie nichts davon. «Ich hatte Angst, er annulliert meinen Flug!»
So konnte sie in Deutschland studieren.
Gemeinsamkeiten aus der Kindheit
Auch die ehemalige Skirennfahrerin Ariane Ehrat sprach in der Sendung über ihren Vater. Sie hatte ähnliche Erlebnisse: Ihr Vater konnte nur schwer akzeptieren, dass sie sich für den Skisport entschieden hatte.
Er hatte Tränen in den Augen - aber gratuliert hat er mir nicht
Sie erinnerte sich an den Moment, als sie das erste Mal in ihrem Leben auf dem Weltcup-Podest stand: «Mein Vater konnte mir nicht gratulieren, aber er hatte Tränen in den Augen!» Da spürte Ariane Ehrat zum ersten Mal eine Verbindung zwischen ihr und ihrem Vater.
* Im kenianischen Kulturkreis wird gemäss Aussagen von Auma Obama nicht zwischen Bruder und Halbbruder, bzw. Schwester und Halbschwester unterschieden.