Die Rolle des Journalisten ist es, den Leuten eine Stimme zu geben, die keine Stimme haben.
Seit er mit einem Privatlehrer den landestypischen Dialekt geübt hat, werde er in Marokko akzeptiert, sagt Beat Stauffer. Die Nachbarn, die Frauen auf dem Gemüsemarkt und auch die Kellner im Café seien begeistert, dass ein Ausländer so spräche, dass man es meistens auch verstehen könne. «Die Rolle des Journalisten ist es, den Leuten eine Stimme zu geben, die keine Stimme haben», fasst Stauffer aus seiner Berufspraxis zusammen. Auch wenn es vielleicht eine leise Stimme sei.
Beat Stauffer erzählt von einer Wallfahrt im marokkanischen Essaouira mit unbeschreiblicher Stimmung. Juden von Paris, Lyon, Montreal und Tel Aviv finden sich einmal pro Jahr an der sogenannten «Hilloula» ein. Die Stimmung auf dem Friedhof sei ausgelassen: Ein Orchester spiele andalusische Musik, nach dem Festmahl zirkulierten Whiskyflaschen. Einzelne Männer würden auf den Tischen tanzen. Nach Mitternacht suchten die Pilger die Grabsteine ihrer Vorfahren auf und zündeten Kerzen an.
Marokkanische Küche
Beat Stauffers Köchin, Naima, habe ihm eines Abends in seiner Wohnung in der Altstadt von Marrakesch ein Gericht gekocht. Dieses enthielt Artischockenböden, Erbsen, Kalbfleischragout, Zwiebeln, Safran und frische Kräuter. Es sei so köstlich gewesen, dass alle die Sauce bis auf den letzten Tropfen mit Brot auswischten.