Kaum waren die ersten Computer auf dem Markt, kaufte sich der damalige Lehrer Peter Wirthlin ein Gerät. Eine IBM-Maschine, zu einem «gruusigen Preis». Auch wenn die Geräte noch unheimlich teuer waren – er wollte wissen, was sie können. So war er einer der ersten, die mit dem Computer umgehen konnten und kreierte für seine Schule im St.Gallischen sogar eine eigene Website.
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Heute lebt der 71-jährige Peter Wirthlin in den jurassischen Freibergen. Schüler unterrichtet er keine mehr – dafür seit fünf Jahren Senioren. Als freiwilliger Kursleiter für das Projekt «Freie Fahrt ins Internet» lehrt er die Grundlagen im Umgang mit dem Computer und dem Internet. «Entscheidend ist das Tempo», erzählt er. Er gehe Schritt für Schritt vor. Vom Aufklappen des Laptops bis hin zum Eintippen des Suchbegriffs in der Suchmaschine.
11`000 Funk-Kontakte
Dass das Internet gerade im Alter wichtig sein kann, hat Peter Wirthlin in seiner Familie selber erlebt. Eine Geschichte, die ihm noch heute nah geht. Als seine Schwiegermutter nämlich nach und nach das Gehör verlor, fiel ihr die Kommunikation mit Freunden immer schwerer. Weil sie ein äusserst kommunikativer Mensch ist, war die zunehmende soziale Isolation für sie ein schwerer Schlag. «Könnte sich meine Schwiegermutter mittels E-Mail schriftlich mit Freunden unterhalten, ginge es ihr sehr viel besser.»
Seine sozialen Kontakte pflegt Peter Wirthlin jedoch nicht in den Social-Media-Netzwerken, sondern auf den Amateur-Funkbändern. Auf seinem Computer hat er rund 11`000 Funk-Kontakte auf der ganzen Welt.
Auf Facebook kennt er sich zwar aus, ist aber nicht aktiv. «Das schöne am Funken ist, dass ich da einfach ins Weite rufen kann und sich meldet, wer zufällig auf der gleichen Frequenz ist.» Und auch persönliche Kontakte kann er pflegen. So hat er sich in den 1980er Jahren via Funk regelmässig mit dem Cousin des libanesischen Staatschefs unterhalten.