Claudia Moser, ehemalige Wirtin
Wer ein Restaurant führt, muss die Menschen gern haben. Claudia Moser war Wirtin mit Leib und Seele und eine strenge Chefin. Aber der Reihe nach.
Die Liebe zum Kochen hat sie von ihrer Mutter geerbt, die im Badischen Gottmadingen einen Gasthof führte. In diesem Dorf an der Grenze zur Schweiz ist Claudia Moser zusammen mit einer Schwester und einem Bruder aufgewachsen. Sie erinnert sich an eine glückliche Kindheit. Der Vater war Bauer – es gab einen Stall mit Kühen und Pferden.
Nach der Handelsschule absolvierte Claudia Moser Lehr- und Wanderjahre in der Westschweiz und in England, später arbeitete sie als Sekretärin in Zürich. An den Wochenenden war sie fast immer in Gottmadingen und half der Mutter in der Küche und im Service. Die Liebe zur Gastronomie schlug irgendwann völlig durch, und Claudia Moser übernahm als Pächterin den «Goldenen Schlüssel» in der Berner Altstadt. Am Anfang sei es nicht einfach gewesen, erinnert sie sich. Damals in den 1970er-Jahren galt diese Gasse als verruchte Meile.
Die Prostituierten warteten auf ihre Kunden, und natürlich waren auch die Zuhälter nicht weit. Es kam immer mal wieder zu Schlägereien.
Hier zeigte sich bereits die resolute Art der Chefin. Sie führte kurzerhand die Regel ein, dass nur die Prostituierten ins Lokal durften. Die Männer mussten draussen bleiben.
1980 übernahm Claudia Moser den «Rebstock» in Luzern. Auch hier musste viel Aufbauarbeit geleistet werden, waren doch Restaurant und Hotel in einem schlechten Zustand. Claudia Moser sah sich immer als Chefin, die an der Front steht. Sie verlangte von sich selber genau so viel wie von ihrem Personal. «Ich hatte nur zwei Sorten von Angestellten», sagt Claudia Moser.
Die einen blieben für immer, die anderen nur drei Tage.
28 Jahre hat Claudia Moser das renommierte Restaurant in Luzern geführt. In dieser Zeit sind auch viele prominente Gäste bei ihr eingekehrt.
Felix Gmür, Bischof des Bistums Basel
Der offizielle Amtssitz des Bischofs von Basel ist seit 1828 die Stadt Solothurn. An der Baselstrasse befindet sich das Bischöfliche Ordinariat, die Verwaltung des Bistums Basel. Zum Bistum gehören zehn Kantone, darunter auch Luzern, der Heimatkanton des Bischofs. Obwohl Felix Gmür in Solothurn lebt, ist er immer noch sehr mit seiner Heimat verbunden. Jährlicher Fixpunkt in seiner Agenda ist die Luzerner Fasnacht und der Bischofsjass mit der Solothurner Regierung.
Menschenfreund und stiller Schaffer
Bischof Felix ist ein geselliger Mensch. Einer der auf die Leute zugeht. Genauso wichtig ist ihm aber auch die Arbeit im stillen Kämmerlein, wenn er zum Beispiel über seinen Predigten grübelt. Er schreibt sie nie Wort für Wort auf, sondern überlegt sich tagelang, mit welchen Gedanken er die für die Predigt ausgewählten Bibeltexte anreichern möchte.
Familiär vorbelastet
Felix Gmür ist mit drei Brüdern in Luzern aufgewachsen, er kommt aus einer Transport-Unternehmerfamilie. «Als Kinder haben wir viel auf der Strasse gespielt», erzählt Bischof Felix. Auch der Dreilindenpark sei ein beliebtes Ziel gewesen. Später studierte Felix Gmür Philosophie und Theologie – beides schloss er mit einem Doktorat ab. Dass er Priester geworden ist, sei aufgrund seiner Familiengeschichte nichts Aussergewöhnliches. Sein Vater und sein älterer Bruder hätten die Klosterschule besucht und sein Onkel sei Pfarrer gewesen. Ihm sei wichtig gewesen, etwas Sinnvolles zu machen.
Weihe zum Priester
1999 wurde Felix Gmür zum Priester geweiht. Im Sommer des gleichen Jahres feierte er in der Hofkirche in Luzern seine Primiz, seine erste Messe als Priester. Nach dem feierlichen Akt wollte er mit den Gästen Schiff fahren, der Apéro wurde auf dem Vierwaldstättersee serviert. Der See sei ihm sehr wichtig, sagt Bischof Felix - obwohl er heute in Solothurn auch mit der Aare glücklich sei.