Der liberale Think Tank «Avenir Suisse» präsentierte diese Woche Ideen zur Altersarbeit. Senioren seien ein Trumpf gegen den Fachkräftemangel. Würden alle Neurentner ein Jahr zu 50 Prozent weiterarbeiten, könnten 15'000 Vollzeitstellen besetzt werden. Diese Mitarbeiter hätten den Vorteil, dass sie den Betrieb bereits kennen und gut integriert sind, sagt Projektleiter Jérôme Cosandey. Zudem sei die Wahrscheinlichkeit gering, dass sie kündigen. Mit der Bindung älterer Mitarbeiter könne wertvolles Wissen erhalten bleiben.
Die Gewerkschaft VPOD hat andere Lösungsansätze
Rentnerinnen und Rentner zu aktivieren, sei nicht die Lösung, argumentiert hingegen die Gewerkschaft VPOD. Viel lieber sollten die Jungen, die Frauen und die Menschen über 50 besser in den Arbeitsprozess integriert werden, findet VPOD-Präsidentin Katharina Prelicz-Huber . Würde das tatsächlich gemacht, bräuchte es keine Rentner. Hinter den Ideen von «Avenir Suisse» stecke der Wunsch, das Rentenalter sukzessive zu erhöhen. Keine Einwände geltend macht Katharina Prelicz, solange kein Zwang besteht und es den Mensche frei gestellt ist, über das Pensionsalter hinaus zu arbeiten.
Flexible Lösungen für gesunde Jungrentner
Der Altersforscher François Höpflinger stellt fest, dass wir in der Schweiz im europäischen Vergleich tatsächlich viele gesunde Jungrentner haben. Wolle man diese im Arbeitsprozess halten, brauche es flexible Lösungen. Ein Arbeitnehmer könnte sich beispielsweise mit 65 eine Auszeit von mehreren Monaten nehmen, um sich zu erholen, und anschliessend wieder Teilzeit in den Beruf einzusteigen. Dies bedinge eine Flexibilität der Arbeitgeber.
Das sagen die Diskussionsteilnehmer zum Thema Rentenalter: