Die Kussszene sei in der Garderobe eines Restaurants gewesen, erinnert sich Emil Steinberger. Doch plötzlich sei der Regisseur Rolf Lyssy aufgesprungen und habe gerufen «Stopp, wo küsst Du denn diese Frau! Du küsst die ja gar nicht auf den Mund! Du küsst sie ja aufs Kinn!». Mehrere Male hätten sie die Szene wiederholen müssen.
«Ich habe mich fast etwas blossgestellt gefühlt. Dass der Regisseur mich korrigiert beim Küssen war schon seltsam», erzählt Emil Steinberger im Vorfeld des 80. Geburtstags des Filmemachers Lyssy. Aber natürlich habe das Rolf Lyssy überhaupt nicht so gemeint.
«Für Emil war dieser Kuss vermutlich eine Premiere», erinnert sich Rolf Lyssy. Denn er sei ja damals meistens allein auf der Bühne gewesen. «Wenn man dann plötzlich vor allen eine Frau küssen muss, kann ich mir vorstellen, dass er da etwas Hemmungen gehabt hat», sagt der Regisseur.
Täglicher Powerdrink mit Essig und Honig
Am Tag vor seinem 80. Geburtstag blickt Rolf Lyssy mit Stefan Siegenthaler auf Radio SRF 1 auf seinen Film «Die Schweizermacher» zurück, erzählt von seinem neuen Filmprojekt «Die letzte Pointe» und verrät, was er über den Rummel um seinen 80. Geburtstag denkt. Die Ausschnitte von Radio SRF 1 hören Sie unten.
Anlässlich des 80. Geburtstags von Rolf Lyssy am 25. Februar bietet SRF den Film «Die Schweizermacher» wenige Tage in voller Länge an. Das Video finden Sie unten.
Kassenknüller aus 1978
Der junge Einbürgerungsbeamte Moritz Fischer (Emil Steinberger) verliebt sich in der Komödie «Die Schweizermacher» in die schöne Tänzerin Milena. Das Problem: Milena ist Ausländerin und Moritz Fischer kommt mit seinem Beruf in einen Gewissenskonflikt. «Schweizermacher» wurde zum Kassenknüller und gehört nach wie vor zu den erfolgreichsten Schweizer Filmen aller Zeiten.