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Radio SRF 1 Eine Reise auf den Spuren der Olive

In fast jeder Schweizer Küche steht mittlerweile eine Flasche Olivenöl. Allerdings: Olivenöl ist nicht Olivenöl. Die Preise für dieses Öl sind im Keller, nicht selten wird gepanscht. Und die Öffentlichkeit sieht weg, zu viele Arbeitsplätze und zu viel Geld stehen auf dem Spiel.

Olivenöl ist gesund und für die Küche das beste Fett. Diese Überzeugung vertritt der Tiroler Spitzenkoch Martin Dalsass. In seinem Restaurant Talvo in Champfèr bei St. Moritz bekocht er seine Gäste vom Amuse-boûche bis zum Dessert mit Olivenöl. Es lohne sich, gute Öle zu verwenden und zwischen starken und schwachen Ölen zu variieren.

Tiefe Preise verhindern hohe Qualität

Über Jahrhunderte wichtigstes Zentrum des Olivenhandels im Mittelmeerraum und nach Übersee war die norditalienische Hafenstadt Imperia. Hier in Ligurien wurden Standards geschaffen, was gutes Öl ist und was nicht. Diese Werte decken sich allerdings nicht immer mit der Realität. Oft fehlt gerade den Olivenbauern das nötige Geld, um qualitativ hochwertiges Öl zu produzieren. Die Preise für Öl sind tief, gepanschtes Olivenöl überschwemmt den Markt.

Preise von wenigen Euros pro Liter Olivenöl seien der Untergang für viele Olivenbauern der Region, kritisiert der Schweizer Oliven-Experte Philippe Notter. Und wenn aus Angst, weitere Arbeitsplätze zu gefährden, der Staat nichts gegen Panschereien unternehme, breche der Markt endgültig zusammen, warnt der US-Schriftsteller Tom Mueller. Sein Buch «Extra Virginity» sorgte für viel Unruhe im Olivenbusiness.

Als Lösung schlagen die beiden Experten vor, teurere Öle zu produzieren, deren Qualität aber garantiert werden könne.

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