Persönlich vom ESAF 2016
Es ist Sonntag, der 28. August 2016. Am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Estavayer-le-Lac steigt das Thermometer bereits um 10 Uhr auf fast 30 Grad. Aber trotz der Hitze reden die beiden illustren Gäste bei Moderatorin Sonja Hasler munter drauflos. Denn der Kontext passt: Schlagersängerin Francine Jordi und Bundesrat Guy Parmelin haben beide ein Faible für den Sport und für die Schweizer Tradition.
Francine Jordi und ihre «böse Familie»
Schwingen, Jodeln, Hornussen: Francine Jordi ist mit den Schweizer Traditionen gross geworden und liebt die Atmosphäre an grossen Anlässen wie dem «Eidgenössischen». «Wir hatten mit Res Hadorn auch einen eidgenössischen Kranzschwinger in der Familie», sagt die Schlagersängerin über ihren Bezug zum Schwingen. Und die 39-jährige Bernerin fügt mit einem Lachen an: «Wir sind also in unserer Familie sehr böse.»
Guy Parmelin «schwingt» mit seinen politischen Gegnern
Bundesrat und Sportminister Guy Parmelins Bezug zum Schwingsport beschränkt sich auf den übertragenen Sinn: «Ich schwinge nur mit meinen politischen Gegnern», sagt er. Und dass am «Eidgenössischen» ein König erkoren wird, sei für die Schweizer Demokratie kein Problem: «Man muss manchmal auch in der Schweiz stolz sein, einen König zu haben.» Natürlich hofft er, dass einst auch die Schwinger aus der Romandie vorne mitmischen werden.
Wie sportlich sind die beiden illustren Gäste?
Sie sei sportlich gesehen eher faul, sagt Francine Jordi: «Wenn sich die anderen bewegen, dann bewege ich mich auch. Aber es muss nicht sein.» Die Sängerin ist allerdings eine gute Sportschützin. Mit fünf Jahren stand sie erstmals im Schiessstand. Bis heute schiesst sie gerne – und zwar mit einer Leihwaffe der Schweizer Armee: «Das Sturmgewehr liegt unter meinem Bett – ungeladen, versteht sich», lacht der Schlagerstar.
Armeeminister Guy Parmelin hat es offenbar nicht so mit dem Schiessen. «Ich bin ein sehr schlechter Schütze», gibt der 56-jährige Waadtländer zu. Das Resultat vom letzten Feldschiessen bleibt jedenfalls sein Geheimnis – da nützt auch das Nachhaken der charmanten Francine Jordi nichts.
Parmelin: Vom Fussballer zum Schiedsrichter
Treffsicherer war der Bundesrat früher auf dem Rasen. Parmelin wollte Fussballer werden. Doch eine schlechte Leistung des Unparteiischen lancierte eines Tages seine Schiedsrichter-Karriere. Er habe noch auf dem Platz gesagt: «Ich will Schiedsrichter werden. Das Niveau muss unbedingt steigen.» Für die Aussage habe er die gelbe Karte kassiert. Aber als Unparteiischer konnte er in der Folge auf dem Fussballplatz seine Führungskompetenzen entwickeln, die er jetzt als Bundesrat braucht.