Wölfe dringen in die Täler vor. Sie beschnuppern die Ränder unserer Siedlungen. Der Bär trottet über die Strasse, rüttelt an Stalltüren und macht sich über Bienenkästen her. Die Schweizer Bevölkerung staunt über die neue Nähe zu diesen Raubtieren. Die Meinungen sind geteilt: hier die Bewunderung für die Rückeroberung der alten Territorien, da die Angst und der Ärger über die Auswirkungen der zunehmenden Raubtierpräsenz. Verkennen die Menschen in der Stadt die Sorgen, die die Bevölkerung auf dem Land umtreibt? Sind Grossraubtiere eine Bereicherung oder eine Zumutung für unser Land?
Wie wirksam sind Schutzhunde und Zäune?
Gerade der Wolf macht sich immer wieder über Schafherden her. Verheerende Risse schockieren die Betroffenen. Einige Bauern versuchen mit Zäunen und Schutzhunden ihre Herden zu schützen. Andere stehen der Entwicklung kritisch gegenüber und möchten die Räuber – insbesondere den Wolf – am liebsten wieder loswerden.
Wolf, Bär und Co. stehen in der Schweiz unter strengem Schutz. Jedoch: Mit Initiativen und Vorstössen wird die Ausbreitung der Grossraubtiere derzeit zu verhindern versucht. Und bei der bevorstehenden Beratung des Jagdgesetzes in den eidgenössischen Räten droht die Lockerung des Schutzes dieser Tiere. Was heisst, dass der Wolf eher abgeschossen werden könnte.
Herausforderung oder Zumutung?
Umweltverbände und auch der mit dem Schutz der Grossraubtiere beauftragte Bund raten zu Schutz- und Vorsichtsmassnahmen. Für sie ist die Präsenz von Wolf oder Bär eine Herausforderung, die man meistern kann. Kleintierzüchter oder Bauern glauben indes nicht an eine friedliche Koexistenz von Mensch und Grossraubtier.
Diskussion im «Forum»
Haben Wolf, Bär und Co. in der Schweiz genügend Platz oder sind in unserem dichtbesiedelten Land die Räume zu eng geworden? In der Sendung «Forum» diskutierten folgende Gäste mit Hörerinnen und Hörern:
- Sara Wehrli , Verantwortliche Grosse Beutegreifer und Jagdpolitik, Pro Natura
- Georges Schnydrig , Ko-Präsident des Vereins «Lebensraum Schweiz ohne Grossraubtiere»