Schon bei seinem Kinodebüt «Fluchtgefahr» war klar, dass Markus Imhoof keine halben Sachen macht. Als Regisseur und Drehbuchautor gab er sich voll und ganz seinem Thema hin: Im Vorfeld arbeitete er zwei Monate lang als Gefängniswärter in der Berner Strafanstalt Thorberg und später in der Fahndungsabteilung der Katonspolizei Bern. Mit diesen persönlichen Erlebnissen und Beobachtungen reicherte er das Drehbuch zum Film an, der eines der frühen Kapitel in seiner grossen Karriere werden sollte.
Meister der Erzählkunst
Die Aufnahmen der «Schweizerischen Filmwochenschau» aus den 1970er-Jahren wirken heute angenehm betulich und etwas aus der Zeit gefallen. Wie sehr sich die filmischen Möglichkeiten und Grenzen seit damals verschoben haben, zeigt kaum jemand eindrücklicher als wiederum Markus Imhoof selbst: In seinem Dokumentarfilm «More than Honey» (2012) beeindruckte er das Publikum mit spektakulären Bildern, die aber immer nur einen Teil der Faszination eines Films ausmachen können. Denn damals wie heute steht eine gut erzählte Geschichte über allem – und das Markus Imhoof darin ein Meister ist, hat er hinlänglich bewiesen.