Über Joe Cockers Leben könnte man nicht nur Artikel, sondern ganze Bücher schreiben. Was natürlich längst geschehen ist. Sein Aufstieg aus einfachen Verhältnissen, der legendäre Auftritt in Woodstock, die Depressionen, Alkohol- und Drogenprobleme und das fulminante Comeback sind bestens dokumentiert.
Unsere Hörerinnen und Hörer bekamen fast nicht genug von Joe Cocker
Wir wendeten uns deshalb voll und ganz dem zu, was Joe Cocker zum Weltstar gemacht hat: seiner Musik! Die übrigens gar nicht «seine» ist, denn die grössten Erfolge feierte er mit Cover-Versionen. Für seinen ersten Hit «With A Little Help From My Friends» lieferten zum Beispiel die Beatles die Vorlage, die Joe Cocker aber unvergleichlich interpretiert.
Wollen Sie weniger oder mehr von ihm hören? Das war die Frage. Sie konnten per Anruf bei Adrian Küpfer im Studio entscheiden, ob ein weiterer Cocker-Song gespielt werden soll.
Der Wunsch ist Befehl: Wir spielten unter anderem «You Can Leave Your Hat On» – einen der vielen Songs, die erst Joe Cocker so richtig berühmt gemacht hat. Das Original stammt aus dem Jahr 1972 und wurde von Randy Newman geschrieben.
Es folgten ruhigere Töne, die genauso viel Spass machen: «Up Where We Belong», gesungen von Joe Cocker und Jennifer Warnes. Dafür gab es 1983 den Grammy Award. Zu Recht.
«Papa, warum spielst du all die selben alten Lieder?» So heisst es in dem Song «N'oubliez jamais». Darauf kann es nur eine Antwort geben: Weil Joe Cocker sie singt. Und zwar aussergewöhnlich gut.
Richard Furter aus Scuol wünschte sich « You Are So Beautiful» von Joe Cocker für seine Frau. Weil er es niemals selbst so schön singen könnte. Aber wer kann das schon – ausser Joe Cocker?
Für Hans Keller aus Zürich war dagegen klar: Joe Cocker? Nein danke. Allerdings hatte er auch einen guten Grund dafür. Und zwar ein unangenehmes Erlebnis mit dem Sänger auf einer Taxifahrt in Melbourne, von dem er uns am Telefon berichtete.
Ganz anders und deutlich angenehmer hat Jürgen Buzinske den Star kennengelernt. Bei der zufälligen Begegnung in einer Bar am Berliner Alexanderplatz bekam er am Ende des Abends sogar eine Flasche Sekt vom Sänger spendiert.
Eine spezielle Erinnerung verbindet auch Alfred Giger aus Dietikon mit Joe Cocker. Seine damals 89-jährige Mutter war von einem Fernsehkonzert des Künstlers derart fasziniert, dass sie es bis zum letzten Ton genoss.
Die grosse Mehrheit unserer Hörerinnen und Hörer scheint den Altmeister zu bewundern, der mit 70 Jahren noch längst nicht müde ist und weiter auf den Bühnen der Welt steht. Bei Musikern scheint die biologische Uhr etwas anders zu ticken. Warum sonst singt der Kollege Udo Jürgens: Mit 66 Jahren fängt das Leben an. Joe Cocker hatte in diesem Alter allerdings doch schon einiges erlebt, wie dieses Interview mit «10vor10» aus dem Jahr 2010 beweist.