«In Samt und Seide»
Wichtig war zum Beispiel die Zeit vor und während der Regierung von König Ludwig XIV. in Frankreich (1638-1715). Nachdem das Bürgertum langsam zu Wohlstand gekommen war, gab es immer mehr Neureiche, die es dem prunkversessenen Adel gleichtun wollten. Das konnten die Herren nicht dulden. Sie sahen das «gottgewollte Ständegefüge» in Gefahr. Unter dem Deckmantel von «Sitte und Anstand» erliessen sie Verordnungen, die vorschrieben, welche Kleidung welchem Stand angemessen war. «Bürger durften weder Samt noch Seide tragen. Auch der Wert des getragenen Schmucks war eingeschränkt», schreibt das Online-Magazin für Geschichte im April 2013.
Krawatten von den Kroaten
Ludwig XIV. wurde zur Stilikone. Der junge Sonnenkönig war sozusagen Modepapst seiner Zeit. Die Männer trugen extravagante Allonge-Perücken mit Haarverlängerungen, die Frauen immer engere Korsetts und immer ausladendere Dekolletés.
Der Legende nach geht auch die Erfindung der Krawatte auf Ludwig XIV. zurück. Zu einer Truppenparade 1663 sei ein kroatisches Reiterregiment aufmarschiert. Diese Kroaten haben ein Stofftuch am Kragen getragen, das den König zur Nachahmung animiert habe. Er trug nun eine Halsbinde «à la cravate» auf kroatische Weise.
Wenn Bikini einem den Ärmel reinnimmt
Kleider machen bekanntlich Leute. Stoffe, Schnitte und Kombinationen sind ein Abbild der Gesellschaft und des Zeitgeists. Die SRF-Mundartredaktoren Markus Gasser, André Perler und Christian Schmutz rollen fünf Wochen lang Kleidergeschichten auf, erzählen von antiker, höfischer und neuzeitlicher Mode. Das reicht von Gewebe wie Wolle und Seide, die man seit der Antike kennt, bis zu Jeans und sportlicher Funktionsbekleidung.
Was gibt es für Mundartwörter für Hut, Hemd, Hose und Schuh? Vielleicht «Tschäpper«, «Liibli», «Underbruech» und «Zoggeli»? Welche internationalen Begriffe haben die Deutschschweizer wie angepasst? Und wie passen «luege wie en Häftlimacher», «e Tracht Prügel» und «de Ärmel inenää» zum Thema? Antworten gibts täglich um 9.40h auf Radio SRF 1.
Zum Beispiel das Monokini. Das war ursprünglich nur eine Scherzbildung für die (einteilige) Badehose.