Zum ersten Mal überhaupt organisieren die Kantone Schwyz und Zug, die einstigen Widersacher, in diesem Jahr gemeinsam eine Gedenkfeier zur Schlacht am Morgarten. Ein denkwürdiges Ereignis. Aber im Sonntagmorgen-Talk wird es nur am Rande um die Schlacht im Aegerital gehen, in der, so der Mythos, das tapfere Schwyzer Bergvolk die Habsburger vertrieben hat.
Eine echte «Sattlerin»
Die Ex-Skirennfahrerin Nadia Styger ist in Sattel (SZ) aufgewachsen und lebt immer noch dort. Mit der Geschichte hat sie dennoch nicht viel am Hut:
Natürlich habe ich als Kind fahnenschwingend die Gedenkfeiern mitgemacht.
Als begeisterte Jungschützin war Nadia Styger auch beim Morgartenschiessen dabei, aber die Geschichten drum herum haben sie wesentlich mehr interessiert als die historischen Zusammenhänge.
Verfolgt von der «Verletzungshexe»
Ddie letzten Jahre war Nadia Styger nicht sehr oft zuhause. Als Spitzensportlerin im Skirennsport war sie viel unterwegs und ihre Karriere kann sich sehen lassen: vier Weltcupsiege, sechs Podestplätze, zweimal Drittplazierte im Gesamtweltcup, sechsfache Schweizermeisterin. Dazwischen aber machten ihr Verletzungen zu schaffen:«Leider schlug die Verletzungshexe immer wieder zu, was sehr hart war. Aber das gehört zur Karriere eines Spitzensportlers, da muss jede und jeder durch.»
Nun ist aus Nadia Styger, Nadia Hürlimann-Styger geworden und sie lebt mit ihrem Mann und den beiden kleinen Söhnen im eben fertig gestellten Einfamilienhaus. So ganz ohne Sport geht es aber nicht: als ausgebildete Fitnesstrainerin leitet sie in Sattel ihr eigenes Fitnessstudio. Und sie freut sich schon, wenn sie mit den beiden Kindern zum ersten Mal auf den Skiern stehen wird.
Ein echter Zuger – mit holländischen Wurzeln
Michael van Orsouws Eltern sind von Holland in die Schweiz eingewandert. Er kam als einziges der fünf Kinder hier zur Welt, wuchs in Zug auf und als die ganze Familie eingebürgert wurde, war er es, der den Eltern die Historie der Schlacht am Morgarten erklärte. Seine Begeisterung für Geschichte blieb ungebrochen: als Historiker schrieb er Bücher wie «Schau Schwyz Schweiz» eine Art Gebrauchsanweisung für Schwyz oder eine fiktive Autobiografie des Nationalhelden Guillaume Henri Dufour. Und heute verdient er mit Geschichten sein Leben: er zieht als «Literarischer Allgemeinpraktiker» durch’s Land, schreibt, liest vor, performt.
«Satz und Pfeffer»
«Satz und Pfeffer» nennen Michael van Orsouw und seine Frau, Judith Stadlin, ihr Business mit Sitz in der Zuger Altstadt. «Neben meinen inzwischen erwachsenen Kindern ist mir meine Frau und die Arbeit mit ihr ganz besonders wichtig. Ich liebe die magischen Momente auf der Bühne, wenn das Publikum im dunklen, vollen Zuschauerraum auf unseren Einsatz wartet. Das immer wieder zu erleben, ist wunderbar.»