Magersucht ist eine sehr gefährliche Krankheit. Zwei Drittel der Betroffenen erholen sich nie ganz davon, etwa 10 Prozent der Betroffenen sterben. Deshalb ist es wichtig, die Gefahr so früh wie möglich zu erkennen und zu handeln.
Was ist zu tun?
Was kann man gegen Magersucht unternehmen? Welche Rolle spielen der Familien-Tisch und die Schule? Wie schlimm sind die Chat-Foren, in denen sich die Magersüchtigen gegenseitig anspornen? Müsste man Magermodels auf dem Laufsteg verbieten, wie das Frankreich macht?
Die Gäste in der Sendung
In der Sendung «Forum» diskutierten am Donnerstagabend die folgenden Gäste mit Hörerinnen und Hörern:
- Bettina (17; Name geändert), Betroffene «Ich wurde an der Schule als ‹hässliche Fette› gemobbt, da habe ich mir vorgenommen, abzunehmen.» Bettina begann zu hungern und rutschte in eine schwere Magersucht. Jetzt leidet sie unter Bulimie.
- Jan (27; Name geändert), Betroffener Erst seit kurzem getraut er sich, auch mit Männern über seine Magersucht zu sprechen. «Magersucht bei Männern ist ein Tabu. Ich tat mich lange sehr schwer, mit anderen Männern darüber zu sprechen.»
- Prof. Dr. med. Gabriella Milos , Leiterin des Zentrums für Essstörungen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsspital in Zürich «Magermodels sollten aus den Medien verschwinden. Vorbilder dürfen nicht krank sein», sagt die Expertin. Sie hat grosse klinische Erfahrung und hat zahlreiche wissenschaftliche Studien zu Magersucht und anderen Essstörungen gemacht.
- Dr. Erika Toman , Fachpsychologin für Psychotherapie FSP, Gründerin und Ehrenpräsidentin des Experten-Netzwerks Essstörungen Schweiz «Wir sind alle dem visuellen Brainwash des heutigen Schönheitsideals unterworfen.» Die Psychologin beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit Essstörungen. Sie leitet eine Wohngruppe und ein eigenes Zentrum für Essstörungen in Zürich.