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Radio SRF 1 Nach der Trennung: Ziehen Väter den Kürzeren?

Gehen Paare auseinander, fühlen sich Väter oft benachteiligt. Männerorganisationen kritisieren, dass Mütter bei der Sorge um die gemeinsamen Kinder bessere Karten haben. Darf das sein? In der Sendung «Forum» diskutierten Gäste mit Hörerinnen und Hörern.

Nach einer Trennung sollen Väter wie Mütter sowohl Kinder betreuen wie auch einer Erwerbsarbeit nachgehen können. So will es das neue Unterhaltsrecht. Das heisst: Es fallen nicht nur Betreuungskosten für die Kinder an, sondern auch Unterhaltszahlungen für jenen Elternteil, der sich mehr um den Nachwuchs kümmert. Noch ist das häufig die Mutter.

Mutter betreut – Vater arbeitet

Viel zu häufig werde nach der Trennung das traditionelle Familienbild «Mutter betreut - Vater arbeitet» fortgeführt, kritisierte jüngst Männer.ch, der Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen. Männer würden so zu «Bezahlvätern» degradiert.

Dabei würden Männer zum Teil gerne ihr Arbeitspensum reduzieren, sich mehr um die Kinder kümmern. Doch dann müssten auch die Unterhaltszahlungen sinken. Denn gerade bei Unverheirateten geht das neu auch ins Geld.

Rollenteilung früh überdenken

Behörden machen geltend, dass sich die Regelung nach einer Scheidung oder Trennung primär nach dem Wohl des Kindes orientiert. So sei beispielsweise die Forderung nach geteilter Obhut oft nur dann sinnvoll, wenn dieses Familienmodell schon vor einer Trennung gelebt worden sei.

Sind die Klagen der Männer berechtigt? Oder stellen die Bedürfnisse von Trennungsvätern nach gleich langen Spiessen unser Familienleben unnötig auf den Kopf?

Gäste in der Sendung sind:

  • Charlotte Christener-Trechsel, Präsidentin der Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde KESB Bern
  • Oliver Hunziker, Präsident der Vereinigung für gemeinsame Elternschaft und des Vereins für elterliche Verantwortung

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