Die erste schriftliche Erwähnung in der Schweiz geht auf das Jahr 1527 zurück. Damals schrieb ein Mönch im Kloster St. Urban in das Kassabuch des Klosters, dass er einem Alphornbläser aus dem Jura für seinen Auftritt einen Batzen gegeben habe.
Das Alphorn hat weder Klappen, Züge noch Ventile. Es besteht inklusive Mundstück aus vier Teilen. Je nach Ton muss die Zunge anders geformt und die Lippen anders gespannt werden. Zwölf bis 13 Töne schaffen die meisten Alphornbläser, gute Bläserinnen und Bläser erreichen noch drei Töne mehr. Die zwölf Urtöne (Naturtöne, Obertöne), wie man die Töne beim Alphorn nennt, gehen über drei Oktaven.
Angeblich wurde der sogenannte «Kühreihen» von den Sennen bereits im 16. Jahrhundert stundenlang gesungen und geblasen. Das heisst, das Alphorn war für die Alp-Hirten schon immer ein Werk- und Spielzeug. Es gibt eine reichhaltige Notenliteratur aus allen Landesteilen, und noch heute ist das Alphorn ein wichtiger Teil der schweizerischen Musik-Kultur.
Früher wurde das Alphorn aus Tannen geschnitzt, die an einem steilen Hang mit der Rundung für den Becher gewachsen sind. Heute werden sie – aus drei Teilen zusammengesetzt - in dafür spezialisierten Werkstätten im ganzen Land hergestellt.
Adolf «Papa» Oberli in Gstaad ist der letzte vollberufliche Alphornbauer der Schweiz. Er nimmt es bei der Arbeit in der Werkstatt gemütlich und raucht beim Hobeln und Sägen gerne seine Pfeife. («Tagesschau» vom 30.08.1958)