Nie dachte der italienischer Liedermacher Pippo Pollina als junger Mann, dass er dereinst seinen 50. Geburtstag als Schweizer Bürger, heimisch geworden in Zürich, feiern würde. Aufgebrochen war er in jungen Jahren in Sizilien, enttäuscht von seiner Heimat, die korrumpiert durch die Mafia, alles verriet, was ihm politisch lieb und teuer war. Im Gepäck ein Interrailticket, Schlafsack und Gitarre.
Drei Jahre gondelte Pippo Pollina als Strassenmusiker durch Europa bis er anfangs neunziger Jahr in der Schweiz landete. Bald war er aus der Schweizer Musik Szene nicht mehr wegzudenken. Letztes Jahr gewann Pippo Pollina den SchweizerKleinKunst Preis. Mittlerweile tritt er auch wieder in Italien auf. Zum Beispiel diesen Sommer in der Arena von Verona.
Kurzbiografie
Pippo Pollina wird 1963 geboren. Er wächst in Palermo auf und studiert später in der sizilianischen Hauptstadt Jura. Gleichzeitig studiert er klassische Gitarre und Musiktheorie am Konservatorium «Amici della musica». In diese Zeit fällt auch die Gründung einer musikalischen und kulturellen Gruppierung, die später als «Agricantus» aktiv wird. Es ist eine Gruppe interessierter Leute, die nach Volksmusiktraditionen sucht, vor allem auf den Spuren lateinamerikanischer und sizilianischer Musik geht. Mit «Acricantus» gibt Pippo Pollina zwischen 1979 und 1985 seine ersten Konzerte in Italien und im Ausland. Ausserdem gibt die Musikgruppe auch Seminare an Mittel- und Oberschulen in Sizilien.
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Ende 1985 verlässt Pippo Pollina Italien mit einem ungewissen Ziel. Er reist drei Jahre lang rund um die Welt und landet schliesslich in der Schweiz, wo er sich niederlässt. Heute lebt der Cantautore in Zürich.
Im Verlauf seiner Karriere hat Pippo Pollina 150 Lieder geschrieben, 15 Alben produziert und über 3000 Konzerte gegeben, in verschiedenen europäischen Ländern und in Ägypten.