Die Wasserqualität in den Schweizer Seen ist gut. Zu gut. Das macht den Fischern zu schaffen: Der niedrige Phosphor-Anteil im Wasser verringert das Wachstum der Algen in den Seen, die für die Fische als Nahrung dienen. Die Folgen: Weniger Fische in den Seen.
Phosphor – Eine Gratwanderung
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Phosphor stammt aus Landwirtschaftsdünger, Fäkalien und Waschmitteln. Bis 1986 war er in Waschmitteln vorhanden, wurde dann jedoch verboten. In der Landwirtschaft ist er ein wichtiger Bestandteil.
Aber: Je mehr Phosphor ins Wasser gelangt, desto grösser das Algenwachstum. Im Herbst, wenn die Algen sterben, sinken sie auf den Grund des Sees und saugen den Sauerstoff ab. Die weiteren Folgen: Kaum Laichplätze der Fische, weniger Fischbestand.
Mikromüll – der unsichtbare Verschmutzer
Antibabypillen, Antibiotika, Anti-Depressiva: Eine Vielzahl von Medikamenten, gelangen durch Ausscheidung ins Abwasser. 170 Tonnen pro Jahr. Dazu kommen Pestizide, Stoffe aus Industrie, Kosmetik, Wasch- und Putzmitteln. Diese Stoffe schlüpfen durch die Filter der Kläranlagen und verunreinigen die Gewässer. Sind unsere Gewässer nur vordergründig sauber oder stellen wir zu hohe Ansprüche?
Was ist richtig?
Im Forum diskutierten Hörerinnen und Hörer mit Fachleuten: Müssen Seen Trinkwasserqualität aufweisen? Muss der Phosphatgehalt im See wieder ansteigen, damit der Schweizer Fisch nicht ausstirbt und damit der Beruf des Fischers? Haben wir als Wasserschloss Europas eine besondere Verantwortung gegenüber unseren Nachbarn?
Die Gäste
Einige Seen sind zu nährstoffarm. Der geringe Phosphorgehalt lässt die Fische hungern. Soll der Schweizer Fisch aussterben?
Die Qualität unserer Seen ist das Resultat von 60 Jahren grosser Anstrengungen im Gewässerschutz.
Pestizide und Arzneimittel wirken in Seen und Flüssen als Mikroschadstoffe. Sie üben bei sehr tiefen Konzentrationen giftige Wirkungen auf Pflanzen und Tiere aus.