Als «Mutter der Familieninitiative» stand CVP-Nationalrätin Lucrezia Meier-Schatz am Abstimmungs-«Forum» im Radiostudio Bern der Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf gegenüber. Zusammen mit Hörerinnen und Hörern und dem Familienvater Iwan Reinhard diskutierten die Politikerinnen über die Familien-Initiative. Eine hitzige Debatte.
Wer profitiert von der Familieninitiative?
Die Familien-Initiative verfolgt das Ziel, dass Kinderzulagen steuerfrei bleiben sollen. Als «Mutter der Initiative» betonte CVP-Nationalrätin Lucrezia Meier-Schatz den Nutzen der Initiative: «Wir unterstützen mit dieser Initiative den unteren Mittelstand und den Mittelstand. Familien sollen mit der Steuerentlastung gestützt werden», sagt die Politikerin.
Kinderzulagen seien eine Kaufkraft-Kompensation und kein Erwerbsersatz. Deshalb gehöre das Geld der Kinderzulagen den Familien und es sei nicht richtig, dass diese Kinderzulagen besteuert werden müssten.
Ganz anderer Meinung ist in dieser Frage die Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf. Kinderzulagen seien Einkommensbestandsteile und müssten deshalb auch als Einkommen besteuert werden.
Laut der Finanzministerin würden bei der Familien-Initiative reiche Familien im Übermass profitieren. Es würden die Familien am meisten entlastet, die es finanziell gar nicht nötig hätten. Eine bessere Lösung seien Gutschriften pro Kind, die unabhängig vom Einkommen gemacht würden. Würde die Familieninitiative angenommen, würde das Bund und Kantone zusammen mindestens eine Milliarde Franken kosten.
Kritische Stimmen in der Hörer-Diskussion
Zur Hörer-Frage «Sollen Familien weiter entlastet werden?» äusserten sich Befürworter und Gegner der Familien-Initiative bereits im Vorfeld der Sendung. Die Gleichbehandlung war auch in der Hörer-Diskussion ein wichtiges Element.
Meine Schwiegermutter lebt von der AHV. Auch ihr würden ein paar Franken im Portemonnaie guttun.
Die Hörerin Esther Ambühl aus Thun versteht nicht, warum Familien steuerlich bevorzugt werden sollten. «Weshalb muss meine Schwiegermutter, die praktisch nur von der AHV lebt, diese versteuern? Auch ihr würden ein paar Franken im Portemonnaie guttun», schrieb die Thunerin.
Die ganze Sendung
Kritisch äusserte sich Marlene Zelger aus Stans (NW): «Bezahlen werden die Steuerausfälle die Singles und kinderlose Ehepaare», schreibt sie.
Versöhnlichere Worte kommen von Christoph Aeberhard aus Wilen bei Sarnen (OW): «Im Grunde ist das Anliegen absolut richtig», schreibt der Hörer. «Nun sind die Strukturen aber so, dass ein Minus entsteht Lassen wir doch den Verlauf so wie er ist, so werden auch alle gleich behandelt.»
Über die Familien-Initiative entscheidet das Volk in der Abstimmung am 8. März.