In den USA lief schon 1941 Werbung im Fernsehen, in Deutschland 1956. Knapp zehn Jahre später kamen die TV-Spots in die Schweiz. 1965 flimmerte hierzulande der erste Werbeblock über den Bildschirm. Im Zentrum standen Marken wie Ovomaltine oder Pepsi und Detailhändler Coop.
Mehr Programm dank Werbung
Natürlich war die Einführung nicht unumstritten. Doch mit den Werbeeinnahmen konnte das Programm ausgebaut werden, sagt Ueli Siegenthaler vom Vermarktungs-Unternehmen publisuisse: «Von 7 bis 8 Uhr gab es vorher kein Programm, am Dienstagabend auch nicht.»
Waschmittel, Waschmittel, Waschmittel
«In den Anfängen der Fernsehwerbung wurde der Sender mit Wasch- und Reinigungsmittelwerbung vollgepfropft», sagt Ueli Siegenthaler. Das sei darauf zurückzuführen, dass amerikanische Unernehmen aus ihrer Erfahrung schöpfen konnten und den Sender mit ihren Erfolgsformeln besetzt hätten.
Die Zukunft der Fernsehwerbung
Was nutzt den Werbern Werbung, die keiner sieht? Nichts. Je mehr Zuschauer auf Podcasts ausweichen oder Sendungen aufnehmen, um die Werbung überspringen zu können, desto grösser die Herausforderung für die Werbewirtschaft. «Bisher schauen beim klassischen Fernsehkonsum etwa 10 % zeitversetzt», sagt Ueli Siegenthaler.
6,8 Millionen TV-Spots
Seit 1965 wurden schweizweit rund 6,8 Millionen TV-Spots über die SRG-Sender ausgestrahlt. Der kürzeste dauerte drei, der längste 605 Sekunden, also über 10 Minuten. 30 Sekunden Werbezeit kosten heute in der Deutschschweiz im Durchschnitt 3500 Franken. Vor 50 Jahren waren es 3600 Franken. Das würde heute einem Betrag von 12'700 Franken entsprechen.
Wie wirkt Werbung?
Ob sie freut oder nervt: Hauptsache, Werbung wirkt, sagen die Werber. Aber wie wirkt sie? «Einstein» ging im September 2013 dieser Frage in einer Spezialsendung nach.
Dass die gesendeten Botschaften nicht über jeden Zweifel erhaben sind, ist dem geneigten Betrachter schnell klar. Und mit dem zeitlichen Abstand von einigen Jahrzehnten wird einst ernst gemeinte Werbung zur Lachnummer.