Hier geht es zur Online-Diskussion
Der Klimawandel ist in der Schweiz schon jetzt zu spüren: Gletscher schwinden, die Schneefallgrenze steigt und es kommt häufiger zu extremen Wetterereignissen. Besonders hart wird es den Tourismus treffen.
«95 Prozent Umsatz wird im Winter gemacht»
Für Skigebiete in mittleren Lagen wird es eng, prognostizieren die Klimaforscher. Bis Ende des Jahrhunderts werde sich die Schneesaison um vier bis acht Wochen verkürzen. Zudem werde die Schneefallgrenze um 500 bis 700 Meter höher liegen als heute, erklärte Klimaforscher Reto Knutti von der ETH Zürich. Der Mitautor des ProClim-Berichts prognostiziert schwierige Zeiten für viele Skigebiete in mittleren Lagen, beispielsweise im Berner Oberland.
Der Wintertourismus sei für Graubünden unverzichtbar, sagt Silvio Schmid, Präsident der Bergbahnen Graubünden. 95 Prozent des Umsatzes würden im Winter gemacht. Man müsse in Bahnen und Beschneiungsanlagen investieren, um den Winterbetrieb zu sichern. Wenn die Bergbahn in einem Dorf schliesst, habe das volkswirtschaftliche Konsequenzen.
Es gäbe durchaus Alternativen, meint der Geograph und Alpenforscher Werner Bätzing. Nicht alle Skiorte würden in Zukunft im harten Wettbewerb des Wintertourismus mithalten können, zumal Beschneiungsanlagen enorm teuer seien. Diese Gebiete müssten frühzeitig beginnen, sich auf eine andere Art des Tourismus zu besinnen.
Online-Diskussion
Wieviele Bergbahnen braucht die Schweiz überhaupt? Diese Frage diskutierten im «Forum» Hörerinnen und Hörer mit Experten. Meinungen aus der Online-Diskussion sind ebenfalls in die Live-Sendung eingeflossen.
Die Gäste im «Forum»
- Werner Bätzing, Geograph und Alpenforscher
- Reto Knutti, Klimaforscher ETH Zürich
- Silvio Schmid, Präsident Bergbahnen Graubünden und CEO Andermatt-Sedrun Sport AG