Schweizer Hitparade: Die Geschichten hinter den Jahres-Hits
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Bild 1 von 10. Pharell Williams «Happy» (2014):. Der Song und das dazugehörige Video, in dem Menschen an verschiedenen Orten tanzten, lösten einen globalen Hype aus. Weltweit stellten Leute Tanzvideos ihrer Stadt ins Internet. 13 Videos kamen aus der Schweiz, u.a. aus Zürich, Bern, Lugano oder St. Gallen. Über ein Jahr blieb der Song in der Hitparade, 13 Wochen davon an der Spitze. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 10. DJ Ötzi & Nik P. – «Ein Stern» (2007):. Der österreichische Sänger Nikolaus Presnik alias Nik P. schrieb den Song bereits 1998. Schlagersänger Michael Stern erreichte damit Platz zehn beim Grand Prix des Schlagers. Der grosse Erfolg stellte sich erst Jahre später ein, als das Lied 2006 in den Nachtclubs von Mallorca gespielt und als Folge von DJ Ötzi und Nik P. neu interpretiert wurde. Bildquelle: AP.
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Bild 3 von 10. DJ BoBo – «Chihuahua» (2003):. Der «King of Dance», wie DJ BoBo von seinen Fans genannt wird, ist neben der kolumbianischen Sängerin Shakira der einzige Künstler in der Geschichte der Schweizer Hitparade, der es zweimal auf Platz 1 der Jahreshitparade schaffte. 1993 gelang ihm dies mit «Somebody Dance With Me», genau zehn Jahre später doppelte er mit «Chihuahua» nach. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 10. Kylie Minogue – «Can't Get You Out Of My Head» (2001):. Bereits 1988 hatte die Australierin mit «I Should Be So Lucky» einen Nummer-Eins-Hit in der Schweiz. Dreizehn Jahre später sollte ihr dies noch einmal gelingen. «Can’t Get You Out Of My Head» ist bis heute Minogues erfolgreichste Single. Im Bild: Kylies Auftritt im Zürcher Hallenstadion 2002. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 10. Céline Dion – «My Heart Will Go On» (1998):. Als James Horner die Instrumentalversion des Songs für den Film «Titanic» seiner Wunschinterpretin Céline Dion vorspielte, lehnte diese den Gesangspart erst ab, übernahm ihn dann aber doch. Nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit wurde der Song zur meistverkauften Single des Jahres 1998. Bis heute ist es der grösste Hit der Kanadierin. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 10. Mariah Carey – «Without You» (1994):. Das Lied war für diverse Interpreten eine Erfolgsgeschichte. Das Original stammt von der britischen Softrock-Gruppe Badfinger und wurde 1970 veröffentlicht. Das Cover des US-amerikanischen Sängers Harry Nilsson wurde 1971 in den USA und Grossbritannien zum Hit. Mariah Carey hörte den Song in einem Restaurant und machte ihn nochmals zum Hit. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 10. David Hasselhoff – «Looking For Freedom» (1989):. Kaum jemand weiss heute noch, dass dieser Gassenhauer ursprünglich nicht von «The Hoff» gesungen wurde, sondern vom deutschen Sänger Marc Seaberg stammt. Die Neuaufnahme von David Hasselhoff wurde zum Welthit. Im April 2018 wird der heute 65-Jährige zum 30-jährigen Jubiläum von «Looking For Freedom» erneut auf Deutschland-Tournee gehen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 10. Laura Branigan – «Self Control» (1984):. Am 17. Juni 1984 stieg der Song gleich doppelt in die Schweizer Hitparade ein: In der Version der US-Amerikanerin Laura Branigan auf Platz 24, in jener des italienischen Sängers Raf auf Platz 7. Beide erreichten Platz 1, wo sich Rafs Version allerdings nur für eine Woche halten konnte, während Laura Branigan ganze 8 Wochen an der Spitze stand. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 10. ABBA – «Fernando» (1976):. Die schwedische Pop-Gruppe hatte in der Schweiz insgesamt 22 Top-Ten-Hits, sieben davon eroberten den Spitzenplatz der Hitparade. Die Ballade «Fernando» konnte diesen insgesamt elf Wochen lang verteidigen. Im Bild: Sängerin Agnetha Faeltskog. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 10. Middle Of The Road – «Chirpy Chirpy Cheep Cheep» (1971):. Die Coverversion der schottischen Band (im Bild: Sängerin Sally Carr 1998) war erfolgreicher als das Original des Briten Harold «Lally» Stott. Middle Of The Road gelang damit der internationale Durchbruch, 9 Wochen belegten sie damit Platz 1 der Schweizer Hitparade. Der Background-Gesang stammte dabei von Harold Stott höchstpersönlich. Bildquelle: Keystone.
Ausgestahlt wurde die erste Hitparade am 2. Januar 1968, damals noch auf Radio DRS 1. Der Basler Christoph Schwegler war der erste Mann am Mikrophon.
«Ich wurde als Landesverräter beschmipft, weil ich ausländische Musik, schwarze Musik, am Sender spielte», erzählt er. Für mich aber war das ein grosses Kompliment.»
Schwegler moderierte die Charts trotzdem nur ein Jahr, was unter anderem an der Mainstream-Musik lag, die nicht seinem Geschmack entsprach. «Man stelle sich vor: Überall auf der Welt Studentenunruhen – und ich präsentierte Schnulzen wie 'Monja' von Roland W.» Das passte nicht zusammen.
Auf Christoph Schwegler folgte 1969 Jürg Marquard, ein ausgewiesener Experte in Sachen Pop und Rock, der mit seinem Know-How den Grundstein für seine Verlegertätigkeit und seinen wirtschaftlichen Erfolg legte.
1983 wurde die Hitparade von DRS 1 auf DRS 3 «verlegt», wo Jasmin Kienast und Ernst Buchmüller die Präsentation übernahmen. Gleichzeitig wurden vor den Single-Charts auch noch Album-Charts ausgestrahlt.
Moderatoren wurden selbst zu Stars
In den folgenden Jahren brachte die Hitparade viele Moderations-Persönlichkeiten hervor, die in den Zimmern von Kindern und Teenagern zu wahren Helden stilisiert wurden.
Unvergessen bleibt etwa Gabriel Felder, der sich in den 1990er-Jahren wie kein anderer mit der Hitparade identifizierte, was sich unter anderem seinem Titel «Mister Hitparade» niederschlug.
Bis heute haben 30 Moderatoren (und einige wenige Frauen) die Charts präsentiert. Der aktuelle Hitparaden-Moderator Michel Birri ist seit fünfeinhalb Jahren am Drücker – eine rekordträchtig lange Zeit.
Und der grösste Hit ist...
Und welche Musiker haben die Hitparade geprägt? Der grösste Hit aller Zeiten in der Schweizer Hitparade ist DJ Ötzi & Nik P. mit «Ein Stern (… der deinen Namen trägt)». Er führt die ewige Hitparaden-Bestenliste deutlich an.
So wird die Hitparade erhoben
Von 1968 bis 1983 wurde die Schweizer Single Hitparade von Mitarbeitern vom Schweizer Radio telefonisch erfasst. Dazu wurden wöchentlich die Verkäufe von rund 50 Platten-Geschäften abgefragt und die Top 10 entsprechend zusammengestellt.
Schweizer Hitparade: Die Geschichten hinter den Jahres-Hits
Heute präsentiert sich die Situation weitaus komplexer: Physische Single-Verkäufe gibt es nur noch wenige, dafür spielen seit 2006 Downloads eine wichtige Rolle.
2014 erfolgte die letzte grössere Änderung der Schweizer Hitparade. Auch gestreamte Musik wird nun berücksichtigt. Telefonate und spätere Verkaufs-Listen auf dem Postweg sind längst einer elektronischen Erfassung gewichen.