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Edith Hollinger, Ex-Stewardess: «Wir waren kein Servicepersonal»
Aus Radio SRF 1 vom 02.04.2019.
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100 Jahre Schweizer Luftfahrt Edith Hollinger, Ex-Stewardess: «Wir waren kein Servicepersonal»

Was heute die Popstars sind, waren früher die Stewardessen. Ende der 1950er-, Anfang der 1960er-Jahre gab es kaum einen anderen Frauenberuf, der so viel Glamour versprühte.

Am 1. Februar 1951 führte die Swissair den ersten Kurs für Kabinenpersonal durch. Unter den «13 Fräuleins und 2 Herren», die die Ausbildung zum Flugbegleiter machen durften, war auch Edith Hollinger. Die 97-Jährige blickt gerne auf ihre Zeit als «Stewardess» zurück, wie man die Flugbegleiterinnen früher nannte.

Harte Aufnahmekriterien für Stewardessen und Stewards

Wer Stewardess werden wollte, musste harte Aufnahmekriterien erfüllen. Es wurde peinlichst genau auf die Körperhaltung und das äussere Erscheinungsbild geschaut. Ohne Wespentaille ging nichts. Brillenträgerinnen hatten kaum eine Chance. Schön aussehen war erwünscht, aber zu viel Makeup wurde nicht geduldet. Die zukünftigen Stewardessen mussten stundenlange Gespräche über sich ergehen lassen, sie mussten mehrere Sprachen beherrschen und zum IQ-Test antreten. Vielleicht nicht zuletzt deshalb war es ein Beruf, auf den man stolz war.

Wir waren kein Servicepersonal, sondern Vertreter der ‹kleinen› Schweiz.
Autor: Edith Hollinger ehemalige Stewardess

Die Anfänge der zivilen Luftfahrt

Nach dem Ersten Weltkrieg versuchten sich viele Militärpiloten in der Schweiz als Firmengründer. Man wollte die Militäraviatik in eine Zivilaviatik umwandeln – mit finanziell günstigen Militärmaschinen. Die besondere Herausforderung: Diese Flugzeuge waren nicht für Passagiere konzipiert. Es gab weder einen Passagierraum noch Sitze. Verkehrsflugzeuge mussten erst noch erfunden werden.

Zuerst eröffnete man den Luftpostverkehr. Aber weil der kommerzielle Erfolg ausblieb, gestattete man im Juni 1919 der ersten Schweizer Fluggesellschaft auch die Beförderung von Passagieren. Kurz darauf war die «Ad Astra Aero» geboren. Die Namen der Fluggäste wurden in der Zeitschrift «La Suisse aérienne» veröffentlicht.

Ein See als Piste

Ad Astra Aero flog mit Wasserflugzeugen ab Zürich-Tiefenbrunnen. Der Grund: Fast alle wichtigen Orte der Schweiz lagen unmittelbar an oder wenigstens nicht weit entfernt von einem See. So plante man Flugstationen in Genf, Lausanne-Ouchy, Zürich, Interlaken oder Thun, Lugano, Locarno und St. Moritz.

1931 fusionierten die Zürcher Ad Astra Aero und die Basler Balair zur Swissair.

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Wie Stewardessen flügge werden (Schweizer Filmwochenschau 1949)
Aus Radio SRF 1 vom 03.04.2019.
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