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«Ich jammere gern und oft – und Sie?»
Aus Audio SRF 1 vom 14.10.2015. Bild: SRF
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Radio SRF 1 Die 4 Jammer-Typen: Finden Sie sich wieder?

Jammern ist für viele wie Zähneputzen. Man macht es täglich und oft auch mehrmals am Tag. Psychotherapeut Henri Guttmann kann dem Jammern sogar etwas Gutes abgewinnen. Wer jammert, lässt Dampf ab und somit hat das Jammern auch eine Ventilfunktion. Zu welchem der 4 Jammer-Typen gehören Sie?

Die notorischen Jammerer

Wer ständig jammert, schwächt sein Selbstwertgefühl. Diese Menschen lechzen richtiggehend nach Trost und nerven damit ihre Mitmenschen. «Meist haben notorische Jammerer in ihrem Leben ein seelisches Trauma erlitten», sagt Psychologe Henri Guttmann. Wer selber nicht aus dem Jammer-Hamsterrad raus findet, sollte fachliche Hilfe in Anspruch nehmen. Raus aus der Opferrolle und rein in die Aktivität heisst die Devise.

Die zurückhaltenden Jammerer

«Jammern ist nicht per se schlecht», sagt Experte Henri Guttmann. Jammern hat auch eine Art Ventilfunktion. Wer punktuell jammert, hat eine gute, eigene Problemlösungsstrategie und nutzt das Jammern als Befreiungsschlag in Notfällen oder Situationen, die ihn überfordern.

Die verhinderten Jammerer

Wer krank ist, einen lieben Menschen verloren hat oder vom Partner verlassen wurde, hätte Grund zum Jammern und er tut es trotzdem nicht. Für Psychologe Henri Guttmann ist klar, das sind Menschen, die akzeptiert haben, dass es Sachen gibt, die sich nicht ändern lassen. Er beobachtet, dass diese Menschen psychisch besser über die Runden kommen.

Die Jammermagnete

Wie ein Magnet wirken empathische und liebevolle Menschen für notorische Jammerer. «Diese Gruppe von Menschen riskiert, als <Mistkübel> für die Probleme anderer missbraucht zu werden», sagt Henri Guttmann. Der Psychologe rät in solchen Fällen, das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken. Erlaubt sei auch, einen notorischen Jammerer auf sein ständiges Klagen aufmerksam zu machen.

Wer jammert, braucht ein Gegenüber

Der Jammerer braucht in jedem Fall ein Du – ohne das gäbe es den Jammeri nicht. Henri Gutmann fügt auch gleich ein Beispiel an. Wer unterwegs ist, kennt die Situation, im Stau zu stehen. Einem Alleinreisenden bleibt in dieser Situation nur das Fluchen, denn – Trost durch Jammern findet er nur in Gesellschaft.

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