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Sollen Männer Männer und Frauen Frauen heiraten dürfen?
Aus Forum vom 31.10.2019. Bild: Keystone
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«Ehe für alle» Sollen Männer Männer und Frauen Frauen heiraten dürfen?

Viele homosexuelle Frauen und Männer sowie liberale Kräfte fordern die definitive Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Paaren, dass sie also offiziell heiraten dürfen. Dagegen regt sich aber auch Widerstand – vor allem aus religiösen Kreisen. Die Diskussion in der Sendung «Forum».

Warum soll eine Frau einen Mann heiraten können, nicht aber eine Frau? Diese Einschränkung gilt in unserem Recht, die Ehe ist als Gemeinschaft von Mann und Frau definiert. Ganz anders in knapp 30 Ländern weltweit, die Ehen zwischen Männern und Ehen zwischen Frauen zulassen.

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«Ehe für alle» - der Vergleich mit dem Ausland
Aus Tagesschau vom 15.02.2019.
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Sollen homosexuelle Paare auch in der Schweiz heiraten dürfen?

Mit einer parlamentarischen Initiative wollen die Grünliberalen die «Ehe für alle» auch in der Schweiz einführen. Die Ehe soll Paaren «unabhängig von ihrem Geschlecht oder ihrer sexuellen Orientierung offenstehen». So heisst es im Initiativtext. Bisher steht gleichgeschlechtlichen Paaren die «eingetragene Partnerschaft» offen. Doch diese ist rechtlich weniger umfassend.

Die Grünliberalen begründen ihren Vorstoss damit, dass eine solche Diskriminierung unvereinbar sei mit einem liberalen Gesellschaftsbild und einem modernen Rechtsstaat. Die Initiative ist im Parlament hängig; die beiden vorberatenden Kommissionen im National- und Ständerat haben ihr zugestimmt.

Widerstand gegen die «Ehe für alle»

Gegen die «Ehe für alle» wehren sich vor allem religiöse Kreise – so etwa konservative Christen. Sie berufen sich auf die Bibel, die nur von einer Lebensgemeinschaft zwischen Mann und Frau spricht. Weiter stören sich die Kritiker daran, dass mit der gleichgeschlechtlichen Ehe konsequenterweise auch ein Recht auf Adoption verbunden wäre.

Nächste Woche wird die «Ehe für alle» auch ein Thema für die Evangelisch-reformierte Kirche der Schweiz: Das Kirchenparlament wird am Dienstag Stellung nehmen zur Initiative «Ehe für alle».

Wir diskutierten in der Sendung «Forum» über ein Ja oder Nein zur «Ehe für alle». Hier geht es zur Online-Diskussion.

Diese Gäste diskutieren in der Sendung «Forum»

  • Priscilla Schwendimann, stellvertretende reformierte Pfarrerin im Grünau-Quartier in Zürich-Altstetten. Schwendimann lebt in einer eingetragenen Partnerschaft mit einer Frau. Sie möchte die gleichen Rechte haben wie heterosexuelle Paare.
  • Hans Egli, Präsident der Eidgenössisch-Demokratischen Union des Kantons Zürich. Der EDU-Kantonalpräsident wehrt sich gegen die «Ehe für alle», weil er die traditionelle Ehe schützen will.

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28 Kommentare

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  • Kommentar von Stefan Reis Araujo  (Stefan Andreas)
    Weshalb ist das Thema heiraten ein so riesiges Thema? Was erhofft ihr euch alle davon?
    Nicht dass ich dies als negativ empfinde, doch manchmal habe ich das Gefühl nur dann ist/sein eine "Beziehung" erst eine Beziehung!!
    Als nächstes stellt sich mir dann auch die Frage, was kommt dann aus einer Beziehung heraus, was soll das Ziel einer Beziehung sein?
    All die theatralischen Zwänge, die Ehe müsse für alle und alles offen sein sind dann nämlich gar nicht mehr relevant!
  • Kommentar von Anita Lienert  (Fakten-Küche)
    Jedes Mensch will wahrgenommen, wertgeschätzt und geliebt werden! - So ein Du zu finden, das den Eigenwert am besten erkennt, diesen spürbar vollsinnlich abspiegelt und gleiche Lebens-Pläne hat, ist Glück, ist Liebe-! Jedes Zwei-Sein darf ehe-rechtlich registriert und gefeiert werden. Am besten unter gesetzlich verordneter Gütertrennung. «Wir kommen allein und gehen auch so, wer dazwischen mit uns ist, darf jeder frei und fair entscheiden.»
  • Kommentar von Anita Lienert  (Fakten-Küche)
    Eine stetige Weiterentwicklung ist typisch menschlich und verläuft kaum bei zwei Menschen prickelnd über Jahrzehnte parallel (sozial, ökonomisch und religiös waren «früher» die meisten zum Bleiben genötigt; bei 40-50 Jahren Lebenserwartung und Geheim-Touren leistbar!).
    Heute sind selbständige, unabhängige Individuen unterwegs!