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Gehören unsere Stauseen bald den Chinesen?
Aus Forum vom 17.03.2016. Bild: Keystone
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Radio SRF 1 Gehören unsere Stauseen bald den Chinesen?

Die Strombranche steckt in schwierigen Zeiten. Die beiden grössten Konzerne, Alpiq und Axpo, schreiben tiefrote Zahlen. Ist es richtig, dass die Stromkonzerne unsere Stauseen zum Verkauf anbieten? Sollen die kostenintensiven AKWs dem Staat übergeben werden? Die «Forum»-Diskussion zum Thema.

Letzte Woche gab die Alpiq bekannt, dass sie fast die Hälfte ihrer Wasserkraftwerke verkaufen will. Ausserdem kursieren Pläne, dass die AKWs an den Staat ausgelagert werden sollen. Wie konnte es so weit kommen?

Die goldenen Zeiten sind vorbei

In den frühen 2000er-Jahren liess sich mit Strom viel Geld verdienen. Die Stromkonzerne mit ihren Strombaronen verdienten dank Atomstrom und Strom aus der Wasserkraft Milliarden. Diese Zeiten sind vorbei. Der Marktpreis für Strom ist massiv gefallen. Billiger Strom aus Kohle und Gas sowie subventionierte Wind- und Sonnenenergie drücken auf die Preise und machen den Konzernen zu schaffen.

Zeche für die Misswirtschaft?

Porträt von Rudolf Rechsteiner bei einer Rede.
Legende: Rudolf Rechsteiner Vizepräsident Trinationaler Atomschutzbund (TRAS). Keystone
Die Konzernchefs haben zu lange auf Atomenergie gesetzt und falsch bilanziert. Atomstrom wurde jahrelang zu günstig verkauft.

Die gefallenen Strompreise seien aber nicht das Hauptproblem, meint der langjährige Energiepolitiker Rudolf Rechsteiner. Die Konzernchefs hätten zu lange auf Atomenergie gesetzt und falsch bilanziert. Atomstrom sei jahrelang zu günstig verkauft worden, weil die echten Kosten dieser Energie nie berücksichtigt worden seien. Nun zahle man die Zeche für die Misswirtschaft.

Porträt von Kurt Rohrbach.
Legende: Kurt Rohrbach Präsident des Verbandes aller Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE). Keystone
Vielleicht hat man damals zu viel in neue Wasserkraftanlagen investiert. Aber niemand hat voraussehen können, wie sich die Strompreise entwickeln.

So einfach sei es nicht, sagt Kurt Rohrbach, Präsident des Verbandes aller Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen. Die Krise habe viele Ursachen. Rohrbach war in den goldenen Zeiten CEO des Energiekonzerns BKW. Man habe damals vielleicht zu viel in neue Wasserkraftanlagen investiert. Es hätte aber niemand voraussehen können, wie sich die Strompreise entwickelten.

Ist es richtig, dass die Stromkonzerne unsere Stauseen zum Verkauf anbieten? Sollen die kostenintensiven AKWs dem Staat übergeben werden? Hier geht es zur Online-Diskussion.

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