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Diese Textilien leuchten, heizen und leiten Strom
Aus Doppelpunkt vom 08.05.2018. Bild: Schoeller Textiles
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Hightech-Textilien Swiss Made Diese Textilien leuchten, heizen und leiten Strom

Die Schweizer Textilindustrie ist äusserst lebendig und innovativ. Bei der Entwicklung und Produktion neuer Stoffe und intelligenter Textilien hat die Schweiz die Nase ganz vorn.

Wer in ein Flugzeug steigt, hat gute Chancen, dass am Boden ein Teppich in der Farbe der entsprechenden Airline verlegt ist, der im bernischen Melchnau gewoben wurde. Die Firma Lantal gehört zu den Weltmarktführern der Branche. Sie produziert auch Sitzbezüge aus unterschiedlichen Materialien.

Alle Flugzeugtextilien müssen strengsten Vorschriften genügen und klaren Designwünschen entsprechen. Die Firma Lantal verwendet für den Teppichflor sehr gern Wolle. Das Wollgewebe wird mit einem technischen Material unterlegt, das vor allem eines ist: feuerfest.

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SRF Börse vom 23.03.2017
Aus Börse vom 23.03.2017.
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Auch im Bereich der Outdoorkleidung, der Funktionskleider für Sport und Freizeit, entstehen in der Schweiz immer wieder neue Stoffe. Leicht soll diese Bekleidung sein, sie soll die Wärme des aktiven Körpers ausgleichen, das Schwitzen erleichtern, vor Wind und Regen schützen.

Fabrikraum von oben
Legende: Die Rheintaler Firma Schoeller Textiles setzt auf synthetische und Mischgewebe, bei denen auch mal Kaffeeschalenabfall oder Korkreste zum Einsatz kommen. Schoeller Textiles

Während die altehrwürdige Schoeller Textiles aus dem St. Gallischen Sevelen auf synthetische und Mischgewebe setzt, bei denen auch mal Kaffeeschalenabfall oder Korkreste zum Einsatz kommen, hat sich die junge Westschweizer Firma Mover ganz und gar der Naturffaser verschrieben. Mover arbeitet mit einem wasserabweisenden Baumwollstoff und verwendet für die Wattierung von Skianzügen Schweizer Alpakawolle.

Drei Stoffschichten liegen auf dem Nähtisch
Legende: Diese Sport-Kleider sind mit Alpaka-Wolle gefüttert. Mover

Schweiz forscht an intelligenten Stoffen

An der Empa in St. Gallen forscht ein internationales Team an intelligenten Textilien, oft auch gemeinsam mit Schweizer Firmen. Das Ziel ist, dass die Faser, aus der das Gewebe hergestellt ist, auch gleich der Sensor ist. Intelligente Textilien werden in nächster Zeit nicht zuletzt in der Medizin ein breites Anwendungsgebiet finden.

Was sind Hightech-Stoffe?

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Ein Hightech-Textil ist ein Stoff, der eine ganz bestimmte Funktion erfüllt. Je nach gewünschter Funktion kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz, die dann mit technischer Rafinesse veredelt werden, so dass sie die zugewiesene Funktion optimal erfüllen können. Im Trend liegen auch die intelligenten Textilien, die den Strom leiten, leuchten oder heizen und Körperfunktionen messen können.

Intelligente Textilien sind sehr gefragt. Stoffe, die heizen oder kühlen zum Beispiel. Aber auch Stoffe, die Körperfunktionen messen und übermitteln können. Von solchen Textilien erhoffen sich Firmen wie Google oder Amazon grossen Profit.

Die Firma Forster Rohner Textile Innovations aus St. Gallen hat mit der Empa beispielsweise einen EKG-Gurt entwickelt, der keine lästigen Elektroden mehr braucht, die auf der Haut Schäden verursachen. Der Sensor, der die Herzaktivität des Patienten misst, ist in den Gurt eingestickt.

Schwarzer Gurt unter Brust montiert
Legende: Der EKG-Brustgurt gibt kontinuierlich minimale Mengen an Wasser an die Elektroden ab. Swiss Textiles

Dieser EKG-Gurt gibt über eine flexible Membrane kontinuierlich Wasserdampf ab, der dafür sorgt, dass die Elektrodenpads feucht und funktionsfähig bleiben. Die Pads erfassen nun nicht nur die Herzfrequenz eines Patienten, sondern auch andere Körpersignale, die für kardiologische Untersuchungen wichtig sind.

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St. Galler Stickerei dank Hightech im Aufwind
Aus Schweiz aktuell vom 10.11.2015.
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