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«Kabarett im Klimawandel»
Aus Spasspartout vom 26.08.2020. Bild: colourbox
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Klimawandel im Kabarett Franz Hohler: «Der Weltuntergang hat schon begonnen!»

Wie das Kabarett seit fünfzig Jahren versucht auf den Klimawandel und seine Folgen aufmerksam zu machen.

Allmählich hat sich das Kabarett genug mit Schutzmasken, Desinfektionsmittel und Virologen herumgeschlagen – und es kommen auch wieder andere Themen auf die kabarettistische Agenda: Zum Beispiel der Klimawandel und die Sorge um unsere Welt. Ein Thema, das im Kabarett ein Dauerbrenner ist.

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«Weltuntergang» (1983) von Franz Hohler - immer noch aktuell
Aus Radio SRF 1 vom 24.08.2020.
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Nicht erst seit Greta Thunberg und der «Friday for future»-Bewegung

Seit sicher fünfzig Jahren versuchen uns drei Generationen Kabarettisten und Kabarettistinnen für einen sorgsamen Umgang mit unserer Umwelt zu sensibilisieren.

Stahlberger - «Klimawandel»

Dauerbrenner Klimawandel

Der Tonfall, der Stil hat sich geändert – das Thema ist geblieben: «Der Weltuntergang hat schon begonnen», war sich Franz Hohler bereits 1973 sicher. Fast fünfzig Jahre später sang Steff la Cheffe im «Bundesordner 2019», dem kabarettistischen Jahresrückblick des Casinotheaters Winterthurs: «Mier sind out of control».

Und endlich sind mier mol bi öppis Grossem debi: Da isch de Klimawandel!
Autor: Manuel Stahlberger Kabarettist

Und Manuel Stahlberger sang in seinem Hit aus dem Jahr 2009 sarkastisch: «Und endlich sind mier mol bi öppis Grossem debi: Da isch de Klimawandel!».

Während Hohler in seiner Nummer Zusammenhänge aufzeigt und aufzuklären versucht, klagt Steff la Cheffe lautstark und etwas verzweifelt an. Stahlberger scheint bereits jede Hoffnung aufgegeben zu haben, dass die Menschheit rechtzeitig checkt, was mit der Welt abgeht.

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Cés Keiser und Margrit Läubli: "Mein Herz ist rein"
aus Spasspartout vom 26.08.2020. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 21 Sekunden.

Cés Kaiser und Margrit Läubli sangen 1974 das Lied «Mein Herz ist rein!» darüber wie schwer es ist, lieb gewonnene Gewohnheiten zu verändern. Das genau gleiche Thema greift Michael Elsener 2019 in seinem «Guacamole-Song» auf. Eine fröhliches Party-Lied über seine grosse Liebe zu den Avocados.

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Guacamole Song
Aus Late Update vom 20.01.2019.
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Elsener will nicht auf Guacamole verzichten auch wenn er weiss, wie schlecht die Umweltbilanz der tropischen Frucht ist. Beide Lieder beschreiben die Schwierigkeit, beim Konsumverzicht bei sich selber anzufangen. Dass die beiden Songs 45 Jahre trennen, lässt sich am Stil des Liedes erkennen – die Texte wären austauschbar – und genauso gültig.

Die zeitlose Aktualität dieser Nummern aus fünfzig Jahren Kabarett lässt nicht gerade viel Hoffnung, dass wir aus Krisen lernen und wirklich umdenken.

Aber das Kabarett scheint hartnäckig dranzubleiben, versucht aufzurütteln, uns unterhaltsam zum Nachdenken zu animieren – und die Welt damit vielleicht doch irgendwann ein kleines bisschen zu verändern.

Radio SRF 1, Spasspartout, Mittwoch 26. August 2020, 20:03 Uhr;

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