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Massaker in Luxor Ein Überlebender erinnert sich

Am 17. November 1997 starben beim Attentat nahe Luxor in Ägypten 62 Menschen. Unter den Opfern befanden sich 36 Schweizer. Wir blicken zurück.

Mittlerweile hat Felix E. Müller das Ereignis verarbeitet. «Nur» an Silvester, wenn mit Raketen und Böllern gefeiert wird, oder wenn er an einem Schiessstand vorbeikommt, beschleicht ihn ein «ganz, ganz unangenehmes» Gefühl, wie er sagt.

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Morgengast von 07:17 Uhr
aus Morgengast vom 17.11.2017.
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Felix E. Müller, ehemaliger Chefredakteur der «NZZ am Sonntag», überlebte am 17. November 1997 den Anschlag nahe Luxor in Ägypten. 62 Menschen wurden getötet, darunter 36 Schweizer. Die Täter: Mitglieder der islamistischen Terrorgruppe Gamaa Islamija.

«Wir fuhren am frühen Morgen mit dem Bus zum Hatschepsut-Tempel», sagt Müller. In der Tempelanlage war bereits eine Reisegruppe, der Reiseführer erklärte lautstark die Bedeutung eines Reliefs.

«Ich hörte die ersten Salven»

«Unser Reiseleiter führte uns wegen des Lärms in einen Nebenteil der Anlage», sagt Müller. Das war der glückliche Zufall, der dem heute 66-Jährigen das Leben rettete. Nur kurz später stürmten sechs Terroristen in den Tempel. «Ich hörte die ersten Salven», erzählt Müller, «und wir versteckten uns».

Die Gruppe von Müller, der auch seine Frau Franziska Widmer Müller angehörte, wurde nicht entdeckt. Die andere Gruppe hingegen schon: «Es wurden fast alle getötet.»

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«Das hört nicht einfach auf» – Wie Terror unser Leben verändert
aus Doppelpunkt vom 05.07.2016. Bild: Keystone
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Terror: «Eines der zentralen Motive unserer Zeit»

Der Anschlag von Luxor war laut Müller «der Anfang der islamistischen Gewaltakte gegenüber dem Westen». Müller nennt Luxor in einem Atemzug mit 9/11 und dem Anschlag auf den Pariser Club Bataclan. «Der islamistische Terror ist eines der zentralen Motive unserer Zeit», sagt Müller.

Radio SRF 1 widmete der Thematik rund um den Terror in Europa eine «Doppelpunkt»-Sendung. Es kommen Schweizer zu Wort, die den Terror hautnah erlebt haben.

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