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Japan fasziniert, irritiert und überrascht
Aus Treffpunkt vom 30.04.2019. Bild: Keystone
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Neue Epoche in Japan Zeitrechnungen in aller Welt

In Japan beginnt mit einem neuen Kaiser auch eine neue Zeitrechnung. Herrscher, Religionen, und die Wissenschaft schufen aber noch weitere.

Am 30. April beginnt in Japan eine neue Epoche. Mit dem bisherigen Kaiser Akihito endet nach 30 Jahren die «Heisei-Epoche». «Heisei» bedeutet «Frieden überall». Nebst diesen symbolischen Epochen verwendet Japan aber die westliche Zeitrechnung, den Gregorianischen Kalender. Also einen Sonnenkalender mit 365 Tagen, beginnend bei der angenommenen Geburt eines gewissen Jesus Christus aus Nazareth. Der Gregorianische Kalender ist zwar die meistgenutzte, aber längst nicht die einzige Zeitrechung.

Die islamische Zeitrechung

Der islamische Kalender beginnt im Jahre 622 nach Christus. Es ist das Jahr der «Hidschra», der Auswanderung. Damit gemeint ist der Abzug von Religionsstifter Mohammed sowie seiner Getreuen aus der Stadt Mekka und ihr Einzug in der Stadt Medina.

Ein riesiger Turm mit Turmuhr und goldener Mondsichel steht unter blauem Himmel inmiten einer Stadt, die in der Wüste steht.
Legende: Mohammeds Auszug aus Mekka, dem heiligen Wallfahrtsort des Islams, bezeichnet das Jahr eins der Islamischen Zeitrechung. Keystone / AP, Hassan Ammar

Das Jahr hat auch in der islamischen Zeitrechnung zwölf Monate. Da aber der Mond die Länge der Monate bestimmt, dauert ein Jahr nur 354 Tage. Dadurch verschieben sich die Religiösen Feste, wie der Fastenmonat Ramadan, immer weiter durch die Jahreszeiten. In der Wirtschaft fast aller muslimischer Länder wird auch der Gregorianische Sonnenkalender genutzt.

Die jüdische Zeitrechnung

ein alter Mann mit Bart und Schwarzem Hut liesst mit einer goldenen Brille aus einem Judischen Gebetsbuch.
Legende: Alte Traditionen: ein Gläubiger liest religiöse Texte in Jerusalem. Colourbox

Auch der jüdische Kalender rechnet mit den Monden. Er hat 12 Mondmonate und insgesamt 354 Tage im Jahr. Allerdings gibt es hier alle zwei bis drei Jahre ein längeres Schaltjahr, mit denen er sich wieder ans Sonnenjahr angleicht. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Lunisolarkalender.

Die jüdische Zeitrechung beginnt offiziell im Jahre 3761 vor Christus. Das heisst, nach diesem Kalender leben wir heute im Jahr 5779 seit der Schöpfung. Diese Zeitrechung wurde aber erst über 300 Jahre nach Christus festgelegt.

Der chinesische Kalender

Während Chinas über 3000-jähriger Geschichte entstanden verschiedene Zeitrechungen und Kalendersysteme, von denen mehrere auch heute noch angewendet werden.

Heute laufen ein Mond- und ein Sonnenkalender parallel zueinander. Diese dienen zum einen der traditionellen Landwirtschaft als Orientierung, zum anderen bestimmen sie viele chinesische Feiertage.

Ein kleines Mädchen fährt mit einem Scooter durch eine mit vielen farbigen Girlanden geschmückte Alee.
Legende: Das Chinesische Neujahr dauert mehrere Tage. Dazu gehören immer aufwändige Dekorationen, wie hier 2016 zum Jahr des Feuer-Hahns. Keystone

Bekannt ist aber vor allem der Chinesische Tierkreis-Kalender. Diese Zeitrechnung besteht aus 60 Zyklen und ist, vereinfacht gesag eine Kombination der sechs Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser, sowie 12 Tierzeichen. Im Februar 2019 begann das Jahr des Erd-Schweins. Darauf folgt das Jahr der Metall-Ratte.

Die kosmologische Zeitrechung

Eine Aufnahme des Hubble Teleskops. Es zeigt einen rötlichen Farbschleier aus abertausenden Punkten. Dazwischen scheinen Sterne, also kleine Sonnen ins Weltall.
Legende: Vor über 13 Milliarden Jahren entstand beim Urknall vermutlich das Universum. Keystone / AP NASA ESA HUBBLE TEAM

In der Astronomie und der Astrophysik benutz man das sogenannte «Lambda-CDM-Modell». Stark vereinfacht gesagt, beginnt es beim Urknall. Es kombiniert mehrere Messwerte, mit denen das Alter, die Hintergrundstrahlung und die Ausdehungsgeschwindigkeit des Alls gemessen werden. Gemäss diesem Modell beträgt das Alter des Universums über 13 Milliarden Jahre.

Und: die vergangene Zeitrechung

An einem gewöhnlichen Freitag im Jahre 2012 warteten einige Menschen gespannt auf den Weltuntergang. Der Rest schaute schmunzelnd zu. Die Welt ging – zur Belustigung der Einen, zur Enttäuschung der Anderen – aber nicht unter. Weshalb der ganze Stress?

Eine steinerne Stufenpyramide im heutigen Mexiko.
Legende: Das Volk der Maya baute auch Städte – wie hier in Chichén Itzà im Mexikanischen Yucatán – nach exakten, astronomischen Systemen, welche bis heute nicht komplett erforscht sind. Colourbox

Astronomisch waren die Mayas ihrer Zeit so weit voraus, dass sie Kalender erstellen konnten, welche viele Tausend Jahre umfassen. Innerhalb dieser Kalender bestehen verschiedene Einheiten. Alle 400 Jahre endet zum Beispiel ein «Baktun». Wie am Freitag den 21. Dezember 2012. Der Kalender als ganzes endete aber nicht.

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