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Sommerhitze Hundeschuhe – Modegag oder sinnvolles Hundeaccessoire?

Bei hohen Temperaturen erhitzt sich der Asphalt so stark, dass sich Hunde an den Pfoten verbrennen können. Schutz bieten Hundeschuhe.

Der Hund trägt Schuhe – was soll das?

Wer mit seinem Hund beschuht durch Strassen schlendert, erntet zuweilen fragende und irritierte Blicke. So ein Blödsinn – mag der eine oder andere denken. Von wegen – die Stadtpolizei Zürich lanciert in diesen Tagen bereits zum drittem Mal die Aktion «Hot Dogs». Die Spezialisten des Diensthunde-Kompetenz-Zentrums mahnen Hundehalter zur Vorsicht. Wie ein Mensch, der barfuss auf aufgeheiztem Asphalt läuft, kann sich auch ein Hund Verbrennungen an den Pfoten zuziehen. Deshalb sollten kleine Tiere über heisse Beläge getragen und die Pfoten grosser Hunde mit Schuhen geschützt werden.

So heiss wird Asphalt

Tabelle über Temperaturen auf dem Asphalt bei Hitze.
Legende: Temperaturen auf dem Asphalt bis 65 Grad sind im Sommer keine Seltenheit. Stadtpolizei Zürich

Der fünf Sekunden-Test

Was für den Hund zu heiss ist, könne man ganz einfach herausfinden, erklärt Marc Surber, Mediensprecher von der Stadtpolizei Zürich. Wer seinen Handrücken auf die Strasse legt und es keine fünf Sekunden aushält, weiss, dass die Bodentemperatur auch für den Hund zu hoch ist.

Hand mit Handrücken auf dem Asphalt.
Legende: Was für den menschlichen Handrücken zu heiss ist, ertragen auch Hundepfoten nicht. Stadtpolizei Zürich.

Wer kann, sollte bei hohen Temperaturen Spaziergänge in die frühen Morgen- und in die Abendstunden verlegen. Ein Gassigang tagsüber sollte so kurz wie möglich und nur so lang wie nötig sein, meint Marc Surber von der Stadtpolizei Zürich.

Präventionskampagne soll sensibilisieren

Mit der Aktion «Hot Dogs» will die Stadtpolizei Zürich zur Aufklärung beitragen. Es gebe einsichtige und umsichtige Hundehalter, sagt Cornelia Wyrsch, Fachspezialistin Tierschutz bei der Stadtpolizei Zürich. Aber es gebe auch immer wieder Fälle, die krass seien. Auch im dritten Jahr der Aktion würden sie bei ihrer Aufklärungsarbeit auf der Strasse Menschen treffen, die ihren Hund beispielsweise bei brütender Hitze hinter dem Fahrrad herlaufen liessen, so Cornelia Wyrsch.

Audio
Cornelia Wirsch, Statdpolizei Zürich über geretteten Hund
aus Audio SRF 1 vom 24.07.2019.
abspielen. Laufzeit 16 Sekunden.

Hundeschuhe – mehr als ein Modegag

Einen Hund frühzeitig an Schuhe zu gewöhnen, mache durchaus Sinn, sagen andere Experten. Etwa bei Verletzungen – wenn Pfoten vor Nässe und Schmutz geschützt werden müssen. Ein Verband ist selten wasserdicht oder schmutzabweisend. Für diesen Fall sei es klug, den Hund rechtzeitig auf solche Situationen vorzubereiten und die passende Hundeschuhe griffbereit zu haben.

Hundeschuhe müssen passen – so vermessen Sie Hundepfoten

Box aufklappen Box zuklappen

Am besten messen Sie Vorder- und Hinterpfoten aus. Diese sind nicht immer gleich gross. Zum Vermessen benötigen Sie:

  • ein Blatt Papier
  • einen Stift
  • Zentimetermass

Stellen Sie das Hundebein, welches einen Schuh erhalten soll, auf ein weisses Blatt Papier. Beim Messen ist wichtig, dass der Hund sein Gewicht auf dieser Pfote hat. Daher heben Sie die gegenüberliegende Pfote an. Dann zeichnen Sie den Umriss der Hundepfote mit einem Stift nach. So können Sie Länge und Breite der Schuhe bestimmen.

Wichtig ist, dass der Hund keinen Sand oder Steinchen zwischen den Zehen hat. Druckstellen darf es keine geben.

Cornelia Wyrsch, Fachspezialistin Tierschutz bei der Stadtpolizei Zürich empfiehlt, sich in einem Fachgeschäft beraten zu lassen. Hundeschuhe können unterschiedliche Zwecke erfüllen und nicht nur im Sommer zum Einsatz kommen:

  • Pfotenschutz bei Verletzungen
  • Wasserdichten Schutz um Verbände
  • Antirutsch-Effekt auf glatten Böden
  • Umwelteinflüsse im Sommer und Winter reduzieren

Zuviel Wasser kann zu einer Vergiftung führen

Marc Surber von der Stadtpolizei Zürich räumt mit zwei Irrtümern auf. Wer glaubt etwas Gutes zu tun, wenn er einen Hitzetag mit seinem Hund am Wasser verbringt, kann sich irren. Insbesondere dann, wenn Hund und Besitzer keine Grenzen kennen. «Frisst» der Hund beim Spiel zuviel Wasser, könne es zu einer Wasservergiftung kommen, so Surber. Und wer meint, ein kühles Tuch auf dem Körper des Hundes würde das Tier kühlen, liege ebenfalls falsch. Das Gegenteil ist der Fall.

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