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Radio SRF 1 Wo sich Bakterien am liebsten verstecken

Hätten Sie gedacht, dass in der WC-Schüssel oft weniger Bakterien leben als im Küchen-Waschbecken? Der «Treffpunkt» nimmt Sie mit auf eine Reise in die grosse Welt der kleinen Bakterien.

Männerbüros sind schmutziger als Frauenbüros. Das hat eine Studie von amerikanischen Forschern im letzten Frühling ergeben. Die Forscher von der San Diego State University haben 30 Büros in Amerika untersucht. In allen waren Telefonhörer und Stühle am stärksten mit Bakterien verschmutzt. Etwas geringer waren die Keimzahlen auf den Schreibtischplatten, den Tastaturen und Mäusen.

Zahnbürste schneidet schlecht ab

Bakterien sind überall – und manchmal genau dort, wo man sie nicht erwartet. So haben Forscher beispielsweise herausgefunden, dass Zahnbürsten ideale Bakterienherde sind, weil sie feucht ins Zahnglas zurückgestellt werden. In feuchten, warmen Umgebungen brüten Bakterien am schnellsten.

Bakterientest

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Bakterientests sind standardisierte Proben, indem Oberflächen mit einem speziellen Wattestäbchen abgestrichen werden. Die Proben lässt man auf einem Nährboden brüten um so die Anzahl der Keime zu sehen.

Zudem haben Forscher der Universität in Arizona bereits in den 70er Jahren davor gewarnt, die Zahnbürste zu nah bei der Toilette aufzubewahren. Denn beim Spülen würden Tröpfchen in die Luft gesprüht, welche sich dann auch auf der Zahnbürste festsetzen. Deshalb empfiehlt es sich, die Zahnbürste vor und nach dem Zähneputzen gut auszuspülen.

Auch in Crème-Töpfchen leben Bakterien. Wer seine Hände nicht wäscht, bevor er mit den Fingern in die Gesichtscreme oder den Haargel greift, setzt die Bakterien in den Topf – und sie verbreiten sich dort.

Auch feuchte Handtücher sind Bakterien-Paradiese. Regelmässiges Auswechseln und Waschen bei mindestens 60 Grad tötet die Keime.

Dass Geld schmutzig ist, weiss jedes Kind. Dass die Bakterien sich aber auch im Portemonnaie vermehren, vergisst man leicht. Besonders gut vermehren sie sich, wenn das Portemonnaie am Körper getragen wird. Die Körperwärme bietet die Wärme dafür.

Bakterientest in Zürich

Dass die Spital-WC-Tür am dreckigsten ist von 10 Orten in Zürich, das hat ein Bakterientest des «Sonntags» im September 2009 ergeben. Als die Schweiz sich vor der Schweinegrippe fürchtete, nahm die Zeitung Abklatschproben von öffentlichen Orten und schickte sie ins Labor.

Das Resultat wurde in der Anzahl koloniebildender Keime pro Quadratzentimeter gemessen: Der Türgriff eines Herren-WCs in der Cafeteria eines grossen Spitals war demnach am schmutzigsten. Zusammen mit einem Wasserhahn auf der Knabentoilette eines Gymnasiums, der Tastatur eines Postomaten im Hauptbahnhof und dem Handlauf beim Einstieg in die Zürcher S12.

Im Mittelfeld des Bakterientests aus 2009 war der Stoppknopf eines Trams und die Kopfstütze in der S-Bahn. Etwas weniger Keime waren auf dem Handlauf einer Rolltreppe im Bahnhof und auf dem Handgriff eines Einkaufswagens oder einem Türknopf.

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